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Erdbeben in Italien Erdbeeben in Italien: 25.000 Obdachlose allein in der Region Marken

30.10.2016, 19:39
Die Kirche von San Sebastiano in Castlsantangelo sul Nera nach dem Erdbeben am 26. Oktober
Die Kirche von San Sebastiano in Castlsantangelo sul Nera nach dem Erdbeben am 26. Oktober AP

Rom - Nach der schweren Erdbebenserie in Mittelitalien ist die Zahl der Obdachlosen allein in der Region Marken auf mehr als 25.000 gestiegen. Diese Zahl könne noch variieren, sagte der Präsident der Region, Luca Ceriscioli, am Sonntag. „Es ist eine enorme Zahl von Menschen.“ Hinzu kommen die Obdachlosen in der Region Umbrien, in der bei dem neuen Beben die Stadt Norcia besonders getroffen wurde. Viele Menschen sollen an die Küste gebracht werden. So erwartet der Bürgermeister der Adria-Stadt Civitanova, Tommasso Corvatta, eine „epochale Migration“.

Die Behörden riefen die Menschen auf, die Nacht in den Notunterkünften zu verbringen. „Es macht keinen Sinn, in Autos zu übernachten“, sagte der Kommissar für den Wiederaufbau, Vasco Errani. Niemand habe die Absicht, die Menschen zu „deportieren“. „Wir wollen vielmehr, dass sie die Möglichkeit haben, eine ruhige Nacht nach so einer schweren Situation zu verbringen.“

Historische Kirchen verwüstet

Das Erdbeben hat in Mittelitalien auch zahlreiche Kulturschätze zerstört. Allein in der Stadt Norcia in Umbrien wurden mehrere historische Kirchen verwüstet, darunter die Basilika di San Benedetto, die Kathedrale Santa Maria Argentae und die Kirche San Francesco. Die Stadt habe mit dem Erdbeben einen Teil ihrer Geschichte verloren, sagte der Kunsthistoriker Romano Cordella der Nachrichtenagentur Ansa. Tausende Hinweise auf Schäden seien eingegangen, sagte die Generalsekretärin des Kulturministeriums, Antonia Pasqua Recchia. „Heute weinen wir wenigstens um unser Kulturerbe, und nicht um Tote.“
(dpa)