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Stärke 5,5 Erdbeben in Italien: Epizentrum in der Gegen von Amatrice

18.01.2017, 11:45
In Amatrice sind noch immer viele Gebäude zerstört.
In Amatrice sind noch immer viele Gebäude zerstört. ANSA

Rom - Fünf Monate nach dem Beginn der schweren Erdbebenserie in Mittelitalien haben erneut mehrere heftige Erdstöße die Region erschüttert. Zwei Beben einer Stärke von mehr als 5 versetzten die Menschen am Mittwochvormittag wieder in Angst und Schrecken.

Der erste Erdstoß habe eine Stärke von 5,3 gehabt, teilte die italienische Erdbebenwarte INGV mit. Danach folgte ein noch stärkeres Beben, das ebenfalls bis nach Rom zu spüren war. Es habe die Stärke von 5,5 gehabt, so das Geoforschungsinstitut GFZ in Potsdam. Unklar war zunächst das Ausmaß der Schäden.

Das Zentrum lag laut Erdbebenwarte in rund zehn Kilometern Tiefe zwischen der Abruzzen-Stadt L'Aquila und der Stadt Rieti in der Region Latium und damit nahe der Stadt Amatrice. Die Gegend war vergangenen Sommer von einer schweren Erdbebenserie heimgesucht worden war, bei der im August 299 Menschen starben. Ganze Orte waren zerstört worden. Derzeit machen auch Schnee und Eiseskälte den Menschen in der Gegend zu schaffen.

Kleinere Schäden in Amatrice

Nach ersten Angaben gab es jetzt wieder kleinere Schäden in Amatrice. In Accumoli, das im Sommer ebenfalls in großen Teilen zerstört wurde, sagte der Bürgermeister, es gebe diesmal nach ersten Angaben wohl keine größeren Schäden. In der Stadt Rieti wurden nach dem Beben gegen 10.30 Uhr Schulen evakuiert, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Auch in Rom wackelten Häuser.

Seit Monaten obdachlos

Viele Orte in der Erdbebengegend im Apennin sind sowieso schon vollkommen zerstört. Zehntausende Menschen wurden im vergangenen Jahr obdachlos und wohnen seither in Übergangsunterkünften. Seitdem erschüttern regelmäßig schwere Erdstöße die Region.

Italien wird immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht. Grund für die Beben sind riesige Spannungen, die sich im Untergrund aufbauen. Denn der „Adriatische Sporn“ - ein Anhängsel der afrikanischen Erdplatte - reibt sich hier an der eurasische Platte. Auch deshalb haben sich Italiens Mittelgebirge aufgefaltet. Die enormen Energien können sich entladen. (dpa)