Wintersport Eiskunstlauf-EM mit Hase/Volodin und ohne Einzelstarterin
Minerva Hase und Nikita Volodin lassen bei der DM keine Zweifel an den Ambitionen für Olympia aufkommen. Zuvor steht eine EM an. Seit mehr als 70 Jahren wird keine deutsche Einzelstarterin dabei sein.

Oberstdorf - Die Paarlauf-Vizeweltmeister Minerva Hase und Nikita Volodin als große Goldhoffnung, aber erstmals seit mehr als 70 Jahren ohne Einzelstarterin: Die Deutsche Eislauf-Union hat nach der deutschen Meisterschaft mit gemischten Gefühlen das Aufgebot für die Eiskunstlauf-Europameisterschaft im britischen Sheffield Mitte Januar bekanntgegeben.
Hase/Volodin konnten die DM in Oberstdorf im Allgäu trotz Wackler in der Kür überlegen für sich entscheiden. Die beiden 26-Jährigen holten damit ihr drittes DM-Gold in Folge. Bei der EM wollen Hase/Volodin ihren Titel ebenfalls verteidigen.
Allerdings soll Sheffield nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo im Februar sein. Dort ist das Duo die größte Medaillenhoffnung der DEU.
Fünfter DM-Titel in Folge für Eistänzer van Rensburg/Steffan
Außer Hase/Volodin sind auch die DM-Zweiten Annika Hocke und Robert Kunkel bei der EM dabei. Im Eistanz wird Deutschland durch Jennifer Janse van Rensburg und Benjamin Steffan vertreten, die in Oberstdorf mit einer schwungvollen Flamenco-Kür ihren fünften Meistertitel in Serie gewannen.
Bei den Männern siegte nach einer starken Aufholjagd in der Kür Nachwuchshoffnung Genrikh Gartung, der auch an der EM teilnehmen wird.
Verband begründet Nicht-Nominierung
Bei den Frauen setzte sich in einer schwachen Konkurrenz mit jungen Sportlerinnen Julia Grabowski durch. Der Verband zog daraus die Konsequenzen und nominierte keine Frau für die EM. Man wolle niemanden vorführen, betonte DEU-Sportdirektor Jens ter Laak. „Warum soll man eine Dame da hinschicken, wenn wir am Ende jemandem vielleicht auch psychisch damit nicht unbedingt helfen?“.
Bei Olympia fehlt Deutschland in beiden Einzelkonkurrenzen, nachdem die Qualifikation verpasst worden war. Zuletzt gab es bei Winterspielen 2002 in Salt Lake City weder einen Einzelstarter noch eine Einzelstarterin. Das sei ein „Zeichen des aktuellen Leistungsstands“, sagte ter Laak.