Eierfärben Eierfärben: Safran und Spinat statt Chemie

Mainz/dpa. - «Wer grüneOstereier haben möchte, sollte einfach Spinat verwenden.» Gelb wirddas Ei mit Safran. Günstiger, wenn auch weniger farbintensiv, ist dieVariante mit Zwiebelschalen. Holundersaft färbt die Schale blau, undrot werden die Eier mit Rote-Bete-Saft.
Den Sud erhält man, indem man zum Beispiel 250 Gramm Spinat miteinem Liter kaltem Wasser ansetzt. Nach 45 Minuten Auskochen wird dasgrün gefärbte Wasser abgeseiht. Im leicht siedenden Sud wird das Eidann für etwa zehn Minuten hartgekocht. «Beim Entnehmen aus demheißen Wasser aber nicht abschrecken», warnt Umbach. Sonst könntenKeime durch feinste Risse in der Schale ins Ei eindringen.
Das Einreiben mit Speck oder Öl verleiht dem gefärbten Ei einenschönen Glanz und verlängert die Haltbarkeit. Rund drei Wochen könnendie Eier dann draußen liegen, bevor sie verderben.
Bunte Muster und Marmorierungen lassen sich mit Pflanzenblätternund einem Feinstrumpf auf das Ei bringen. Zuerst legt man kleineBlätter oder ein paar Zwiebelschalen auf die Oberfläche, erläutertUmbach. «Dann vorsichtig den Strumpf darüber stülpen und das Ei inden Sud legen.» Besonders feine Strukturen entstehen, wenn vor demFärben ein Haushaltsgummi um die Schale gespannt wird.
Lebensmittelfarbe aus dem Supermarkt sind Umbach zufolge nurbedingt zu empfehlen. «Die synthetischen Farbstoffe können beiempfindlichen Menschen allergieähnliche Reizungen auslösen.» AuchFilz- und Farbstifte sind zum Bemalen von Ostereiern nicht geeignet:Die Stifte enthalten Lösungsmittel, die nicht auf ihreUnbedenklichkeit geprüft seien. Über kleine Risse in der Schalekönnten die gefährlichen Stoffe eindringen. Bei Kindern undAllergikern entstünden durch den Konsum womöglich gesundheitlicheSchäden.
Beim Ei-Kauf sind drei Kriterien wichtig: Farbe, Form und Frische.Das perfekte Hühnerei zum Färben sollte weiß, glatt und zwischen 7und 14 Tagen alt sein. Fehlt das Legedatum auf der Verpackung, hilftein Rechentrick. «Vom Mindesthaltbarkeitsdatum muss man 28 Tagezurück rechnen, um auf das Legedatum zu kommen», sagt Umbach.
Woher genau die Tradition des Eierfärben stammt, ist unklar. EineErklärung geht laut Umbach zurück auf das Fasten. «Eier galten zurFastenzeit als verbotene Speise.» Das Kochen verhinderte, dass die inder Zeit nicht verzehrten Eier verdarben. Um an die Leiden JesuChristi zu erinnern, färbten die Menschen die Eier traditionell rot.So entstand wohl der Brauch, an Ostern Eier zu färben.