Gewaltverbrechen Ehemann absichtlich überfahren - Mordprozess gegen Witwe
Ende September vergangenen Jahres wird am Rand eines Weges in Klipphausen ein toter Jogger gefunden. Zunächst sieht es nach einem Unfall aus - dann geht es aber schnell um Mord.

Dresden/Meißen - Acht Monate nach dem gewaltsamen Tod eines Joggers in Klipphausen-Ullendorf im Landkreis Meißen muss sich dessen Witwe am Landgericht Dresden wegen Mordes verantworten. In dem heute beginnenden Prozess ist zudem ein mutmaßlicher Komplize wegen Beihilfe dazu angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft wirft der 52-Jährigen vor, den Dresdner Insolvenz- und Steueranwalt am Morgen des 27. September 2024 auf einem Weg unweit des gemeinsamen Zuhauses absichtlich mit einem Pkw angefahren haben - aus Habgier.
Der ahnungslose 76-Jährige wurde laut Anklage durch den Aufprall auf die Motorhaube geschleudert und fiel seitlich herunter. Seine Ehefrau sei dann mit dem Pkw, der keine amtlichen Kennzeichen hatte, über den am Boden liegenden Mann gefahren und habe ihn getötet. Die Beschuldigte wurde am Tag darauf festgenommen und ist seitdem in Untersuchungshaft.
Polizei ging zunächst von Unfall mit Fahrerflucht aus
Die Leiche des Joggers wurde kurz nach der Tat gefunden, die Polizei ging zunächst aber von einem Unfall mit Fahrerflucht aus. Wenige Tage später klickten bei einem 76-Jährigen in einem Ostseebad die Handschellen. Der Bekannte des Ehepaares soll für 15.000 Euro den Wagen für die Frau besorgt und diesen nach der Tat zu einer Werkstatt in Dresden gebracht haben.
Für den Prozess sind zunächst 13 Verhandlungstage bis Mitte August terminiert, erste Zeugen sind nach Gerichtsangaben für den 6. Juni geladen.