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Duisburg Duisburg: Sauerland entschuldigt sich bei Loveparade-Opfern

06.07.2011, 15:23

Hamburg/Duisburg/dapd. - Es tue ihm unendlich leid, dass er es nicht sofort getanhabe, sagte der CDU-Politiker laut dem «Zeit-Magazin». Am 24. Juli2010 waren bei einer Massenpanik auf der Loveparade 21 Menschengetötet und mehr als 500 verletzt worden.

Die Autorin Eva Müller hatte Sauerland für den WDR ein Jahr langmit der Kamera begleitet. Der Film «Die letzte Loveparade» läuft am13. Juli in der ARD (23.30 Uhr) und am 20. Juli im WDR (20.15 Uhr).Vorab erscheint als Auszug davon ein Porträt im «Zeit-Magazin».

Sauerland war nach der Loveparade kritisiert worden, weil er alsLeiter der genehmigenden Behörde und als Stadtoberhaupt dieVerantwortung an dem Unglück von sich gewiesen hatte, einenRücktritt ablehnte und sich bei den Opfern zunächst nichtentschuldigte. Zugleich räumte er nun ein, geglaubt zu haben, dasser im Falle einer Entschuldigung juristisch zur Verantwortunggezogen werde. «Und das hat dazu geführt, dass man sprachlos wurde.»

In Duisburg sammelt eine Bürgerinitiative derzeit noch immerStimmen für die Abwahl des Oberbürgermeisters, der bis 2015 gewähltist. Mit Ausnahme der CDU und eines Teils der Grünen unterstützenauch die Duisburger Parteien das Vorhaben. Es ist der erste Versuchin NRW, einen Oberbürgermeister unter Anwendung neuer, erst kürzlichvom Landtag verabschiedeter Bestimmungen der Gemeindeordnung durcheine Initiative aus der Bürgerschaft abzusetzen. Demnach sind rund55.000 Unterschriften zur Durchsetzung einer Abstimmung über daspolitische Schicksal des Stadtoberhauptes erforderlich.

Noch immer steht nicht fest, wer Schuld an dem Unglück trägt. DieStaatsanwaltschaft ermittelt gegen 16 Beschuldigte: einenPolizisten, vier Personen vom Veranstalter, elf Personen aus derDuisburger Stadtverwaltung. Sauerland steht nicht auf der Liste.