Drogen Drogen: Der Kampf um den legalen Rausch

Berlin/dpa. - Ist Cannabis eine gefährliche Droge oder nicht? Diese Frage erhitzt seit Jahrzehnten die Gemüter. Einmal jährlich treffen sich die Freunde dieses Rauschmittels zur Hanfparade in Berlin.
Musik und süßlicher Geruch: Am Samstag wollen Befürworter der Cannabis-Legalisierung zum 15. Mal mit bunt gestalteten Wagen durch Berlin ziehen. Die Hanfparade 2011 steht unter dem Motto «40 Jahre sind genug - BtMG ade!». Die Abkürzung BtMG steht für Betäubungsmittelgesetz. Es erlaubt Anbau, Besitz undHandel von Hanf (Cannabis sativa) in Deutschland nur mit Genehmigung. In der Regel ist dies strafbar. Das Gesetz kriminalisiere Millionen Bürger, weil sie andere Substanzen bevorzugen als die Mehrheit, heißt es in einer Mitteilung des Vereins JaKiS; einem Zusammenschluss von Hanf-Freunden zwischen 18 und 63 Jahren.
Die Hanfparade beginnt am Samstag um 13 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Alexanderplatz, auf der auch Vertreter der Jugendorganisationen der Grünen und der FDP sprechen. Danach ziehen die Teilnehmer mit 20 Paradewagen durch Berlin-Mitte. Vor dem Bundesgesundheitsministerium ist eine Protestaktion des Selbsthilfenetzwerks Cannabis Medizin geplant. Es setzt sich dafür ein, dass Cannabis als Heilmittel legalisiert wird. Die Hanfparade soll dann am späten Abend mit einer Abschlusskundgebung am Reichstag zu Ende gehen.
Knapp 2000 überwiegend jugendliche Teilnehmer waren 2010 zu derParade gekommen. Diesmal erwarten die Organisatoren 5000 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Bei den Umzügen mit viel Musik, darunter Rock, HipHop und Reggae, riecht es häufig süßlich - nach Joints mit Haschisch oder Marihuana. Mit der Hanfparade wird die Legalisierung von Cannabis als Rohstoff, Medizin und Genussmittel gefordert.
Die seit alters her angewendeten Rauschmittel haben beruhigende,euphorisierende oder - in hoher Dosierung - auch halluzinogeneWirkung. Ausgangsquelle ist der Hanf. Sein wichtigster Inhaltsstoff ist Tetrahydrocannabinol, kurz THC.