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Dresden Dresden: Pfleger steht nach blutigem Elefanten-Angriff unter Schock

02.04.2010, 13:33
Elefanten gehen in ihrem Freigehege im Dresdner Zoo spazieren. Hier hatte der Elefant Thabo Umasai eine Pflegerin angegriffen und schwer verletzt. (FOTO: DPA)
Elefanten gehen in ihrem Freigehege im Dresdner Zoo spazieren. Hier hatte der Elefant Thabo Umasai eine Pflegerin angegriffen und schwer verletzt. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Dresden/dpa. - «Das sitzt sehr tief», sagte Zoo-Biologe Roland Brockmann am Freitagder Deutschen Presse-Agentur. Der vierjährige Thabo-Umasai hatte amvergangenen Samstag eine Tierpflegerin angegriffen und schwerverletzt. Die 43-Jährige musste operiert werden. «Ihr Zustand iststabil, aber nach wie vor kritisch», sagte Brockmann. Es war dererste Unfall mit Elefanten im 1861 gegründeten Dresdner Tierpark. Diefünf verbliebenen Pfleger würden psychologisch betreut.

Die Tierpflegerin hatte mit einem Kollegen die Elefanten in derenBehausung führen wollen, als Thabo-Umasai am Rande des Wasserbeckensangriff. Obwohl der zweite Pfleger sofort zu Hilfe kam, wurden beideZoomitarbeiter ins Badebecken gedrängt. Zoobesucher halfen dabei, sieauf der anderen Seite des Beckens aus dem Wasser zu ziehen. DerPfleger ist laut Brockmann schon wieder im Dienst. Der Zoo versuche,die Ursache für die Attacke des Jungelefanten zu ergründen. «Er isteigentlich noch vor der Pubertät. Wir hätten nicht gedacht, dass soetwas passiert und können es uns nicht erklären.»

Thabo-Umasai war 2006 als erstes Elefantenkalb in der Geschichtedes Zoos zur Welt gekommen und zugleich das erste, durch künstlicheBefruchtung gezeugte Elefantenbaby in Deutschland. «Mit 1,8 TonnenGewicht ist er noch nicht ausgewachsen, eher ein Teenager», sagteBrockmann. Manchmal sauge er sogar noch bei seiner Mutter, die ihnnun suche. «Er ist derzeit sicher in einem Stall separiert.» SeinExtra-Bereich auf der Außenanlage ist baulich fertig. Nur der Stromfür die Stahlseile fehlt noch, die ihn von den anderen Elefantentrennen sollen.

Das Tier wird laut Brockmann nicht mehr von Menschen versorgt. «Erwird hier keinen Pflegerkontakt mehr haben», sagte er. Auch die Türzum Außengehege werde künftig per Fernbedienung geöffnet odergeschlossen. Obwohl es bisher keine Probleme mit Thabo-Umasai gab,ist sein Weggang in die USA bereits beschlossen, da Dresden keineausgewachsenen Bullen halten kann. Anfang März hatte es eine Zusageaus Pittsburgh (USA) gegeben.