Millionenschaden Drei Wohnhäuser brennen während Gewitter - Blitzschlag?
Kurz nach Mitternacht wird die Feuerwehr zu einem Brand von drei Wohnhäusern in den kleinen Ort Drognitz nahe dem Hohenwartestausee gerufen. 18 Menschen zwischen 2 und 96 Jahren sind betroffen.

Drognitz - Bei einem Großbrand während eines Gewitters sind in Drognitz (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) drei Wohnhäuser und dazugehörige Scheunen teils vollständig zerstört worden. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf eine Million Euro, wie die Polizei mitteilte. Die 18 Bewohner im Alter von 2 bis 96 Jahren kamen vorerst bei Verwandten, Nachbarn und in einer Ferienwohnung unter, wie der Bürgermeister des kleinen Ortes, Tom Zimmermann, sagte. Rund 150 Feuerwehrleute aus den Kreisen Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla und Saale-Holzland kämpften laut Landratsamt seit Mitternacht in der Nacht zum Freitag stundenlang gegen die Flammen.
Zwei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt, einem Sprecher des Landratsamts zufolge aber nicht unmittelbar durch das Feuer. Sie seien weiter dienstbereit.
Nach Einschätzung des Bürgermeisters hat wohl ein Blitzeinschlag in einer Scheune den verheerenden Brand ausgelöst. „Die Scheune stand sofort in Flammen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei äußerte sich zurückhaltender zur Brandursache. „Ob ein nicht unerhebliches Gewitter in der zurückliegenden Nacht mit dem Brand in Zusammenhang steht, kann momentan weder ausgeschlossen noch bestätigt werden“, teilte sie mit. Die Ermittlungen zur Brandursache würden in alle Richtungen geführt. In der Nacht zum Freitag waren Gewitter über Thüringen hinweggezogen.
Spendenkonto für Brandopfer eingerichtet
Nach Polizeiangaben hatten die Feuerwehrleute zunächst versucht, ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. Dennoch habe das Feuer im Verlauf auf insgesamt drei Wohnhäuser, die zugehörigen Grundstücke sowie teilweise die auf den Höfen befindlichen Scheunen übergegriffen. Wie viele der 18 Bewohner zum Brandzeitpunkt zu Hause waren, ist nach Angaben einer Polizeisprecherin nicht bekannt. Für die Menschen, die ihr Heim verloren haben, hat die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet. Für sie stehe auch eine Notfallseelsorge zur Verfügung, sagte der Bürgermeister.
Am Vormittag glich der Brandort im Dorfzentrum einem Trümmerfeld. Einsatzkräfte waren mit dem Ablöschen von Glutnestern beschäftigt, mit Hilfe eines Baggers wurden Scheunenreste abgerissen. Brandursachenermittler der Polizei konnten den Brandort wegen der andauernden Löscharbeiten und möglicher Einsturzgefahr zunächst nicht betreten. Die Bauaufsicht des Landkreises bewerte zusammen mit einem Fachberater für Gebäudeschäden den Zustand der beschädigten Häuser, hieß es vom Landratsamt.
Im Einsatz waren laut Kreisverwaltung zudem die Bergwacht mit einer Drohne zur Luftüberwachung, das Technische Hilfswerk und weitere Rettungsorganisationen.
Drognitz liegt in der Nähe der Hohenwarte-Talsperre im Südosten Thüringens. Neben dem Kernort gehören weitere vier Ortsteile zu der Gemeinde.