Länderkammer Deutsche Einheit: Länder fordern nationale Kraftanstrengung
Eine Woche vor dem 35. Jahrestag der Wiedervereinigung befasst sich der Bundesrat mit dem Thema. Was den Ländern wichtig ist.

Berlin - Der Bundesrat hat zum 35. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung eine nationale Kraftanstrengung gefordert, um Strukturschwächen zu beheben. Die deutsche Einheit müsse im vierten Jahrzehnt so vorangebracht werden, dass trotz bestehender Unterschiede überall gleiche Entwicklungschancen bestünden, heißt es in einem von der Länderkammer beschlossenen Antrag.
Ministerpräsidenten betonen Zusammenhalt
„Große Schicksalsstunden haben wir gemeinsam gemeistert und gesehen, wie dieses Land zusammenhält“, sagte Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen. Im Osten seien die ökonomische Situation und auch die Lage in den Bereichen Gesundheit und Pflege besser geworden. Heute gehe es darum, „diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben“. Man solle sich nicht mehr an Unterschiedlichkeiten zwischen Ost und West messen, sondern sie als Bereicherung empfinden und im Diskurs aus ihnen lernen, betonte Kretschmer.
Auch Hendrik Wüst (CDU) sprach sich für ein Miteinander aus. „Es ist besser, miteinander an einem Tisch zu sitzen, als sich über Social Media aus der Ferne anzubrüllen“, mahnte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Für gleichwertige Lebensverhältnisse, einen stärkeren Zusammenhalt und neues Vertrauen in die Demokratie müsse man gemeinsam das Notwendige tun.
Festakt im Saarland
Die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit finden in diesem Jahr in Saarbrücken statt. Rund um den Festakt am 3. Oktober, zu dem unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron erwartet werden, ist auch ein dreitägiges Bürgerfest geplant.