1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Wirtschaftskrise: Deutlich mehr Insolvenzen in Sachsen-Anhalt erwartet

Wirtschaftskrise Deutlich mehr Insolvenzen in Sachsen-Anhalt erwartet

In Sachsen-Anhalt steigt die Zahl der Insolvenzen aller Voraussicht nach deutlich an. Dem Informationsdienst Creditreform zufolge liegt das Bundesland aber unter dem Bundesschnitt.

Von dpa 08.12.2025, 11:00
Einige Großinsolvenzen haben auch Sachsen-Anhalt getroffen. (Symbolbild)
Einige Großinsolvenzen haben auch Sachsen-Anhalt getroffen. (Symbolbild) Bernd Weißbrod/dpa

Magdeburg - Die Zahl der Insolvenzen in Sachsen-Anhalt wird nach einer Schätzung des Wirtschaftsinformationsdienstes Creditreform in diesem Jahr deutlich steigen. Im laufenden Jahr kommen demnach auf 10.000 Unternehmen 70 Insolvenzen - und damit mehr als ein Jahr zuvor. 2024 lag die sogenannte Insolvenzquote in Sachsen-Anhalt laut Creditreform bei 62.

Bundesweit erwartet der Wirtschaftsinformationsdienst für das laufende Jahr eine Insolvenzquote von 76 - nach 71 im Vorjahr. Sachsen-Anhalt liegt also unter dem Bundesschnitt. Im Vergleich der ostdeutschen Bundesländer landet Sachsen-Anhalt mit einer Quote von 70 Insolvenzen bei 10.000 Unternehmen nur knapp hinter Sachsen (72). 

Die anderen ostdeutschen Bundesländer liegen deutlich darunter. So weist Mecklenburg-Vorpommern eine Quote von 66 auf, Brandenburg liegt bei 55 und Thüringen bei 48. In allen 16 Ländern geht die Insolvenzquote von 2024 zu 2025 nach oben.

Mehrere Großinsolvenzen in Sachsen-Anhalt

2021 lag die bundesweite Insolvenzquote laut Creditreform noch bei 47. „Der anhaltende Anstieg zeigt deutlich, dass die Krise inzwischen die gesamte Breite der deutschen Wirtschaft erfasst hat und immer mehr Unternehmen unter Druck setzt“, schreiben die Experten des Wirtschaftsinformationsdienstes.

Bei den von Creditreform genannten Großinsolvenzen finden sich auch einige Fälle, die Sachsen-Anhalt betreffen. So zählt der Informationsdienst zu den Großinsolvenzen im Gesundheitssektor auch das Schutzschirmverfahren der Pfeifferschen Stiftungen von Anfang des Jahres. 

Auch die Insolvenz der Argentum Pflege Gruppe betrifft das Bundesland, da es hier mehrere Standorte gibt. Im Bereich der Industrie zählt die Pleite von Solarmodulhersteller Meyer Burger aus Bitterfeld-Wolfen zu den größeren Insolvenzen dieses Jahres. Auch bei den Autozulieferern mussten in diesem Jahr mehrere Unternehmen in Sachsen-Anhalt Insolvenz anmelden.