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Lage am Arbeitsmarkt Dem sächsischen Arbeitsmarkt fehlt der Schwung

Die Arbeitslosigkeit ist in Sachsen im September leicht zurückgegangen. Von der üblichen Herbstbelebung kann aber laut Arbeitsagentur kaum eine Rede sein.

Von dpa 30.09.2025, 11:22
Im September ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen leicht gesunken. (Archivbild)
Im September ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen leicht gesunken. (Archivbild) Jan Woitas/dpa

Chemnitz - Die wirtschaftliche Schwäche bremst in Sachsen die im Herbst übliche Belebung am Arbeitsmarkt. Im Freistaat waren im September knapp 148.000 Menschen ohne Job. Das waren 3.300 weniger als im August - aber etwa 8.700 mehr als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz mitteilte. 

Die Arbeitslosenquote sank leicht von 7,0 im August auf 6,9 Prozent. Sie liegt damit über dem Bundesschnitt von 6,3 Prozent. Bundesweit sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 70.000 auf 2,955 Millionen.

Unternehmen halten sich mit Neueinstellungen zurück

Der Chef der Regionaldirektion Sachsen, Klaus-Peter Hansen, nannte für den leichten Rückgang saisonale Gründe. Es hätten wieder mehr Menschen eine Fördermaßnahme beginnen können und rund 8.500 Frauen und Männer hätten eine neue Arbeit angetreten. 

„Dennoch sehe ich keine pulsierende Herbstbelebung, wie wir sie aus den früheren Jahren kennen. Dafür melden sich zu viele Menschen arbeitslos und viele Unternehmen halten sich weiter mit Neueinstellungen zurück“, sagte Hansen.

Arbeitslosenquote in Chemnitz am höchsten

Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete im September die Stadt Chemnitz mit 9,7 Prozent, gefolgt vom Landkreis Görlitz (8,8 Prozent) sowie den Städten Leipzig (8,6 Prozent) und (Dresden 7,0). Die niedrigste Quote wies der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 5,2 Prozent aus.

Insgesamt nahm die Beschäftigung in Sachsen ab. Nach jüngsten Hochrechnungen gab es laut Regionaldirektion im Juli knapp 1,62 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das waren 5.800 weniger als im Juni und etwa 16.600 weniger als im Juli 2024. Den stärksten Rückgang gab es dabei im verarbeitenden Gewerbe.

Unterbeschäftigung insgesamt weitaus höher

Letztlich ist die Zahl der Menschen ohne regulären Job aber höher. Den Angaben zufolge gab es im September rund 29.800 weitere Frauen und Männer, die für eine Vermittlung in Arbeit nicht zur Verfügung standen, weil sie an einer Qualifizierung für den Arbeitsmarkt teilgenommen haben oder zeitweise wegen einer Erkrankung arbeitsunfähig waren. Deswegen werden sie nicht in der offiziellen Arbeitslosenzahl berücksichtigt.