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Ältester deutscher Comic DDR-Comic „Mosaik“ feiert 70 Jahre: Die Abrafaxe erleben ihr 600. Abenteuer in Prag

Seit 1976 begeistern die Abrafaxe Comic-Leser in Deutschland und weltweit. Nun feiern sie ihren 50. Geburtstag mit der 600. Ausgabe des "Mosaik". Das neue Abenteuer spielt im Jahr 1600 in der „Goldenen Stadt“ Prag.

Von dpa/DUR Aktualisiert: 19.11.2025, 15:42
Die Kult-Comicreihe „Mosaik“ erreicht einen Meilenstein: Die 600. Ausgabe ist da. Abrax, Brabax und Califax reisen diesmal ins Prag des Jahres 1600.
Die Kult-Comicreihe „Mosaik“ erreicht einen Meilenstein: Die 600. Ausgabe ist da. Abrax, Brabax und Califax reisen diesmal ins Prag des Jahres 1600. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Berlin. - Im Jahr 1600 erreichen die Abrafaxe die „Goldene Stadt“ Prag und feiern dabei gleich mehrere Jubiläen: Es handelt sich um die 600. Ausgabe der Comiczeitschrift „Mosaik“ mit den Helden Abrax, Brabax und Califax.

Das Trio mit den markanten Knollennasen begeht zugleich seinen 50. Geburtstag, während die Zeitschrift selbst 70 Jahre alt wird. Mit dieser Jubiläumsausgabe beginnt ein neues, längeres Abenteuer der Abrafaxe, wie der Berliner Verlag Mosaik Steinchen für Steinchen bekanntgab.

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Das „Mosaik“ wurde 1955 in der DDR gegründet und gilt heute als der älteste noch erscheinende deutsche Comic. Der Grafiker Hannes Hegen schuf damals die Figuren Dig, Dag und Digedag – die Digedags –, die in verschiedene Länder und Epochen reisten. Nach einem Streit mit dem DDR-Verlag „Junge Welt“ stieg Hegen 1975 aus.

Die Kult-Comicreihe "Mosaik" aus der DDR feiert seine 600. Ausgabe.
Die Kult-Comicreihe "Mosaik" aus der DDR feiert seine 600. Ausgabe.
Foto: dpa | Jens Kalaene

Von den ersten Schritten 1975 bis zu Abenteuern in Griechenland, Ägypten und dem Mittelalter

Im Herbst 1975 traten die Abrafaxe erstmals öffentlich in Erscheinung – auf der Rückseite der Zeitschrift. Das erste vollständige Heft mit ihnen erschien im Januar 1976 unter dem Titel „Das Geheimnis der Grotte“.

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Wer sind die drei Hauptfiguren, die – anders als viele andere DDR-Schöpfungen – den Mauerfall überstanden haben? Abrax, der Blonde, ist ein echter Draufgänger, der nicht immer über die Folgen seines Handelns nachdenkt.

Brabax hingegen ist der kluge Kopf der Gruppe, kennt fast alles und hat stets einen guten Plan parat. Califax schließlich ist der gemütliche Typ, der lieber öfter faulenzen würde. Seine wichtigste Aufgabe: Er ist der Koch der Abrafaxe.

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Das Trio war bereits im antiken Griechenland unterwegs, begegnete Nofretete im alten Ägypten, zog durch das Mittelalter und traf dabei zahlreiche große Abenteurer sowie berühmte Persönlichkeiten der Geschichte.

Abrafaxe starten neues Abenteuer: Prag im Jahr 1600 mit Johannes Kepler

In der Ausgabe vom 26. November führt die Reise nach Prag – ins Jahr 1600. Verlagssprecher Robert Löffler erklärt: „Auf dem Hradschin residierte Kaiser Rudolf II. in der Prager Burg, denn er hatte die Stadt zum Zentrum seines Reiches gemacht. In den malerischen Gassen drängten sich Diplomaten, Glücksritter, Wissenschaftler und Künstler.“

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Mitten in diesem brodelnden Schauplatz begegnen die Abrafaxe unter anderem dem Wirt des Lokals „Zur Schwarzen Katze“, dem Hofastronomen Tycho Brahe und dem Mathematiker Johannes Kepler.

Mosaik feiert 70 Jahre: Auch Leser in Australien und Norwegen

Nach Angaben des Verlags liegt die Auflage des „Mosaik“ bei rund 110.000 Heften, davon etwa 40.000 im Abonnement. Das neue Heft entstand in Berlin und wurde von einem Autor, acht Zeichnerinnen und Zeichnern sowie einem Koloristen gestaltet. Unter den Abonnenten befinden sich laut Verlag auch ausgewanderte Ostdeutsche, etwa in Australien und Norwegen.

Die Abrafaxe treffen regelmäßig auf bekannte Personen der Geschichte.
Die Abrafaxe treffen regelmäßig auf bekannte Personen der Geschichte.
Jens Kalaene/dpa

Das erste „Mosaik“ mit den Abrafaxen erschien im Januar 1976 in einer Auflage von 705.000 Exemplaren und gelangte sowohl zu den Abonnenten als auch in den Handel. Die Hefte waren stets schnell vergriffen.