Dänemark Dänemark: Hemmungsloser Alkohol-Schmuggel
Kopenhagen/Padborg/dpa. - Die Dänen decken knapp die Hälfte ihres Bedarfs an hochprozentigem Alkohol in Deutschland und schmuggelndabei immer hemmungsloser. In Dänemark muss für Alkohol knapp dasDreifache von dem deutschen Preis gezahlt werden. Wie dieKopenhagener Zeitung «Berlingske Tidende» am Montag berichtete, ergabeine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes GfK eine «explosiveSteigerungsrate». Im Jahr 2000 habe der Anteil an Import-Schnaps beieinem Anteil von 27 Prozent gelegen, im vergangenen Jahr zwischen 41und 51 Prozent. Zeitgleich hätten deutsche Verkaufsstellen ihrenUmsatz um fast 90 Prozent gesteigert.
Als wichtigster Grund für die verstärkten Einfuhren gilt inDänemark der Wegfall der obligatorischen Grenzkontrollen durch denBeitritt des skandinavischen Landes zum Schengen-Abkommen der EU vorgut einem Jahr. Seitdem führt der Zoll nur noch Stichproben durch.2001 wurden dabei immerhin 67 800 Flaschen hochprozentigen Alkoholsgefunden. Ein Sprecher des Zolls an der Grenzstation Padborgerklärte, es sei «an der Tagesordnung» dass Schmuggler mehr als 100Flaschen Whiskey, Gin und ähnliches dabei hätten. Sie müssten bei 100Flaschen mit einem Strafzoll von umgerechnet 2700 Euro rechnen.
Steuerminister Svend Erik Hovmand wies die Forderung der dänischenImporteurverbände zurück, die hohen Steuern für Alkohol zu senken.Stattdessen will die Regierung durch neue Gepäckvorschriftenwenigstens organisierte Schmuggelfahrten per Bus nach Deutschlandunmöglich machen.