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Corona-Virus Corona: Wie funktioniert der Schnelltest und wie sicher ist er?

17.03.2020, 13:05
Abstrichtest beim Coronavirus.
Abstrichtest beim Coronavirus. www.imago-images.de

Halle (Saale) - Wenn der Verdacht besteht, man könnte sich mit dem Coronavirus infiziert haben, ist der Wunsch nach Gewissheit sehr verständlich. Dafür gibt es einen Schnelltest für das Coronavirus, der auf Verdachtsfälle beschränkt ist. Doch ab wann gilt man als Verdachtsfall? Wer entscheidet das? Und vor allem: Wie sicher ist der Test?

Corona-Test bisher sinnvollste Methode, um weitere Ausbreitung zu verhindern

Da es bisher gegen das neuartige Coronavirus weder Impfungen noch Medikamente gibt, sind verlässliche Tests in den kommenden Monaten die sinnvollste Methode, um die weitere Ausbreitung des Virus zumindest zu verlangsamen. Anhand der Tests können Infizierte ausfindig gemacht und dann unter Quarantäne gestellt werden.

Doch auch in Ländern mit einem gut entwickelten Gesundheitssystem stoßen medizinische Einrichtungen und Labore schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb beschränken sich die Schnelltests nur auf Verdachtsfälle. Ein genereller Test wäre gar nicht möglich.

Doch wann gelte ich als Verdachtsfall?

Das RKI stuft jemanden als Verdachtsfall ein, wenn er Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Atembeschwerden aufweist und dazu Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatte oder sich in einer Region aufgehalten hat, in der das Virus flächendeckend nachgewiesen wurde. Alleinige Symptome, die zu dem Virus passen, reichen meist nicht aus, um getestet zu werden.

Wer entscheidet, ob ein Corona-Test durchgeführt wird?

Laut dem Bundesgesundheitsministerium entscheiden derzeit die Kliniken und Hausärzte selbst, wer getestet wird. Dabei orientieren sie sich jedoch an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.

Wie wird auf das Coronavirus getestet?

In den meisten Fällen werden den Patienten ein Rachenabstrich oder ein Rachen-Nasenabstrich genommen. Das RKI empfiehlt zudem, bei einem begründeten Verdacht nicht nur Proben aus den oberen Atemwegen, sondern auch aus den tiefen Atemwegen, zu entnehmen. Das könnte beispielsweise ausgehustetes Sekret aus den Bronchien bzw. der Lunge sein.

Wie funktioniert der Corona-Test?

Das Verfahren basiert auf einer sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Solche Tests dauern rund fünf Stunden, die Proben werden in Diagnostiklaboren auf das Coronavirus untersucht. Per PCR werden sogar geringste Mengen Erbmaterial der Viren vervielfältigt, sodass sie nachgewiesen werden können. Deshalb kann der Test Viren aufspüren, auch wenn der Mensch keine Symptome aufzeigt.

Wie sicher ist der Test?

Das Verfahren spürt selbst kleinste Virenmengen auf, jedoch können bei der Probennahme oder dem Transport ins Labor Fehler passieren. Auch kann ein negativer Test eine mögliche Infizierung mit dem Coronavirus nicht ausschließen.

Der Test kann auch nicht in die Zukunft blicken. Es kann sein, dass ein Patient, der heute negativ auf das Virus getestet wurde, in einigen Tagen doch Viren aufweist und somit ansteckend ist. Daher dauert die Quarantäne-Zeit auch 14 Tage. Die Quarantäne wird auch veranlasst, wenn man negativ auf das Virus getestet wurde, jedoch aus einem Risikogebiet eingereist ist oder Kontakt zu einer infizierten Person hatte.

Vorsicht und Verantwortungsbewusstsein bei Corona ist immer geboten

Deshalb ist Vorsicht geboten, auch wenn der Test nicht anschlägt. Wenn man Kontakt zu einer infizierten Person hatte oder sich kurz zuvor in einem Risikogebiet aufgehalten hat oder wenn Symptome in solchen Fällen auftreten, sollte man verantwortungsvoll handeln, sich beim Arzt melden, einen Test durchführen lassen und die Quarantäne von 14 Tagen einhalten. (mz/acs)