Reifenhersteller Continental rutscht wegen Sonderbelastungen in rote Zahlen
Trotz Quartalsverlust zeigt sich der Konzern mit dem operativen Geschäft zufrieden. Vor allem das Winterreifengeschäft läuft gut.

Hannover - Continental ist im dritten Quartal wegen Sondereffekten des Konzernumbaus in die roten Zahlen gerutscht. Die Abspaltung von Aumovio sowie der Verkauf eines Teils des Kunststofftechnikgeschäfts sorgten zusammen für Sonderbelastungen vor Zinsen und Steuern von 1,1 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Unter dem Strich stand so ein Verlust von 756 Millionen Euro.
„Die finanzielle Entwicklung im dritten Quartal ist geprägt von einmaligen Sondereffekten infolge unserer strategischen Neuaufstellung“, sagte der neue Finanzvorstand Roland Welzbacher laut Mitteilung. Mit dem operativen Geschäft zeigte sich das Unternehmen dagegen zufrieden. Conti profitiere von einem gut angelaufenen Winterreifengeschäft. In Nordamerika und Asien hatte Conti trotz Belastungen durch Wechselkurseffekte und US-Zölle ein erfreuliches Pkw-Reifenersatzgeschäft verzeichnet.
Der Umsatz blieb im Quartal mit 5,0 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging um knapp 15 Prozent auf 565 Millionen Euro zurück. Damals hatte Conti allerdings von einer Zahlung in Höhe von 125 Millionen Euro der ehemaligen Antriebstochter Vitesco profitiert.
Weg zum reinen Reifenhersteller
Am besten verdient Conti dabei weiter im Reifengeschäft, auf das mehr als zwei Drittel des Konzernumsatzes entfiel. Die bereinigte operative Marge lag hier bei 14,3 Prozent des Umsatzes und damit mehr als zwei Prozentpunkte über dem Vorquartal. Die Kunststofftechniksparte Contitech, die 30 Prozent zum Konzernumsatz beisteuerte, kam auf 6,6 Prozent Umsatzrendite.
Continental hatte im September seine Autozuliefersparte Aumovio über einen Börsengang abgespalten. Als Nächstes soll der Kunststofftechnikbereich Contitech folgen, bis Ende 2026 will Conti die Sparte komplett verkaufen. Conti wird dadurch zum reinen Reifenhersteller.