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Chronologie Chronologie: Der Fall der Komapatientin Terri Schiavo

28.03.2005, 12:56

Hamburg/dpa. - 25. Februar 1990: Terri Schiavo (26) erleidet auf Grund einerStoffwechselstörung einen Herzstillstand und fällt ins Wachkoma.

29. Juli 1993: Die Eltern Mary und Bob Schindler wollen EhemannMichael Schiavo die Vormundschaft für seine Frau aberkennen lassen.Die Klage wird abgewiesen.

Mai 1998: Michael Schiavo will seine Frau sterben lassen undstellt vor Gericht erstmals Antrag auf Erlaubnis zur Entfernung desNahrungsschlauches. Die Eltern legen Einspruch ein.

11. Februar 2000: Bezirksrichter George Greer gibt Schiavos Antragauf Einstellung der künstlichen Ernährung statt.

23. April 2001: Der Oberste Gerichtshof in Washington lehnt einenAntrag der Eltern ab sich einzuschalten.

24. April 2001: Die künstliche Ernährung wird eingestellt, aberper Gerichtsbeschluss zwei Tage später wieder aufgenommen.

22. November 2002: Nach einem Urteil von Richter Greer darf derNahrungsschlauch erneut entfernt werden. Ein medizinisches Gutachtenhatte ergeben, dass es für Terri keine Heilungschancen gibt.

6. Juni 2003: Ein Berufungsgericht bestätigt Greers Entscheidung.

15. Oktober 2003: Terris künstliche Ernährung wird zum zweiten Maleingestellt.

21. Oktober 2003: Der Kongress in Florida erlässt das Gesetz «LexTerri». Damit kann Gouverneur Jeb Bush die Wiederaufnahme derNahrungszufuhr anordnen.

22. Oktober 2003: Nach sechseinhalb Tagen wird die Ernährungwieder aufgenommen.

23. September 2004: Der Oberste Gerichtshof in Florida erklärt«Lex Terri» für verfassungswidrig. Der Einspruch des Gouverneursdagegen wird vom Obersten US-Gericht später abgewiesen.

25. Februar 2005: Genau 15 Jahre nach Terris Herzattacke erlaubtRichter Greer erneut den Stopp der künstlichen Ernährung.

12. März 2005: Ein kalifornischer Geschäftsmann bietet dem Ehemanneine Million Dollar für Terris Weiterleben an. Schiavo lehnt ab.

18. März 2005: Der Nahrungsschlauch der inzwischen 41-Jährigenwird entfernt. Ein Versuch des US-Abgeordnetenhauses, den Schrittdurch eine Vorladung der Kranken zu einer Anhörung über ihre eigeneLage rückgängig zu machen, wird von Greer zurückgewiesen.

21. März 2005: Im Eilverfahren verabschiedet der Kongress inWashington ein Gesetz, das den Eltern das Recht einräumt, nach denstaatlichen Gerichten auch Bundesgerichte einzuschalten. PräsidentGeorge W. Bush kommt eigens aus Texas nach Washington zurück, um dasGesetz mitten in der Nacht zu unterschreiben.

22. März 2005: Ein Bundesrichter in Florida lehnt dieWiederaufnahme von Terri Schiavos künstlicher Ernährung ab. DieEltern gehen in Berufung.

23. März 2005: Das Bundesberufungsgericht in Atlanta (Georgia)bestätigt die Entscheidung des niedrigeren Gerichts. Im Senat desBundesstaates Florida scheitert ein Gesetz, das es verboten hätte,Komapatienten Nahrung und Wasser vorzuenthalten, die diesen Wunschnicht zuvor schriftlich festgelegt hatten. Die Behörden Floridasbeantragen vor Gericht das Sorgerecht für Terri Schiavo.

24. März 2005: Auch der Oberste US-Gerichtshof in Washingtonweigert sich, die Ernährung auf Antrag der Eltern wieder anzuordnen.In Florida lehnt es Bezirksrichter Greer ab, die Komapatientin instaatliche Obhut zu geben.

25. März 2005: Die Eltern Schiavos ziehen mit angeblich neuenHinweisen auf eine Verbesserung des Zustands der Patientin erneut vorden Bundesrichter in Florida. Der weist ihren Eilantrag aufWiederaufnahme der künstlichen Ernährung wieder ab. Die Eltern ziehenerneut vor das Bundesberufungsgericht in Atlanta.

26. März 2005: Das Bundesberufungsgericht weist den Widerspruchder Eltern ebenfalls ab. Bob und Mary Schindler wenden sich wieder anBezirksrichter George Greer - erfolglos. Auch das oberste Gericht vonFlorida lehnt einen neuen Dringlichkeitsantrag ab.