Chronologie der Epidemie in Westafrika Chronologie der Epidemie in Westafrika: Der Weg des Virus

Dakar - Es ist die schlimmste Ebola-Epidemie aller Zeiten: In Westafrika haben sich inzwischen mehr als 1300 Patienten mit dem aggressiven Virus angesteckt, mehr als 700 Menschen kamen ums Leben. Das Auswärtige Amt stellt eine halbe Million Euro für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika zur Verfügung, nachdem es bereit 760 000 Euro investiert hatte. Experten rechnen nicht damit, dass sich die Ausbreitung des tödlichen Virus in Westafrika bald stoppen lässt. Die wichtigsten Entwicklungen seit dem ersten bestätigten Ebola-Fall Mitte März im Überblick:
März 22. März: Französische Experten machen den Ebola-Erreger als Auslöser für eine Erkrankungswelle mit 59 Toten in Guinea aus. Experten in dem westafrikanischen Land hatten die genaue Krankheitsursache nicht identifizieren können. Untersuchungen im französischen Lyon bestätigten dann den Ebola-Verdacht.
27. März: Die Epidemie weitete sich auf Guineas Hauptstadt Conakry aus. Vier bestätigte Krankheitsfälle werden gemeldet.
31. März: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigt die ersten beiden Ebola-Fälle in Guineas Nachbarland Liberia.
April 5. April: Ärzte kontrollieren am Flughafen von Conakry ausreisende Flugpassagiere, um sicherzustellen, dass keine Infizierten das Land verlassen. 8. April: Die WHO bezeichneten den jüngsten Ausbruch als „eine der größten Herausforderungen“, seit das Ebola-Virus vor 40 Jahren zum ersten Mal auftauchte. Die Zahl der Toten ist inzwischen auf 111 gestiegen.
15. April: Die Regierung in Mali gibt nach Laboranalysen Entwarnung: Bei zehn Patienten habe sich der Ebola-Verdacht nicht bestätigt.
30. April: Die Epidemie ist in Guinea nach Angaben von Präsident Alpha Condé unter Kontrolle. Die Zahl der Toten, die zu diesem Zeitpunkt bei 74 liegt, werde aber mit Sicherheit weiter steigen.
Mai 26. Mai: Sierra Leone meldet den ersten Ebola-Toten und erlässt Reisebeschränkungen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Juni 18. Juni: Zahlen der WHO belegen, das es sich um die schlimmste Ebola-Epidemie aller Zeiten handelt - seit Jahresbeginn starben demnach 337 Menschen an dem Virus, die Zahl der Toten erhöhte sich binnen zwei Wochen um 60 Prozent.
21. Juni: Nach Angaben der WHO ist in Guinea, Liberia und Sierra Leone eine zweite Krankheitswelle zu beobachten, auch weil der Kampf gegen das Virus in allen drei Ländern nachgelassen habe.
23. Juni: In Guinea, Liberia und Sierra Leone gibt es nach Einschätzung der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen inzwischen 60 Krankheitsherde. Die Epidemie sei „außer Kontrolle“.
Juli 3. Juli: Die Ebola-Epidemie in Westafrika wird wahrscheinlich noch „mehrere Monate“ andauern, erklären Experten der WHO zum Abschluss einer zweitägigen Krisenkonferenz in Ghana.
25. Juli: Erster Todesfall durch Ebola in Nigeria: Ein aus Liberia eingereister Mann hatte sich mit dem tödlichen Virus infiziert. An den Flughäfen und Häfen Nigerias werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
28. Juli: Die Behörden in Sierra Leone melden den ersten Ebola-Todesfall in der Hauptstadt Freetown.
29. Juli: Nach der größten nigerianischen Fluglinie Arik setzt auch die in Togo ansässige panafrikanische Fluggesellschaft Asky sämtliche Verbindungen mit den Hauptstädten von Liberia und Sierra Leone aus.
30. Juli: Ärzte ohne Grenzen schlagen erneut Alarm: Die Lage sei außer Kontrolle, es bestehe die Gefahr, dass sich die Epidemie auf weitere Länder ausbreite. Liberia schließt wegen der grassierenden Seuche bis auf weiteres alle Schulen im Land. Zuvor waren bereits die meisten Grenzübergänge geschlossen worden.
31. Juli: Sierra Leones Präsident Ernest Bai Koroma erklärt den nationalen Notstand. Nach Angaben der WHO fielen der Ebola-Epidemie bislang 729 Menschen zum Opfer. Frankreich, Deutschland und die USA raten von Reisen in die betroffenen Länder ab. Die WHO kündigt ein Notfallprogramm in Höhe von 100 Millionen Dollar (74,8 Millionen Euro) an
August: 1. August: Ein Sondergipfel von WHO und den betroffenen Staaten berät über das Notfallprogramm. (afp)
