China: Zwei Babys durch Milchpulver gestorben
Peking/dpa. - Der Skandal um gesundheitsschädliches Milchpulver für Säuglinge in China weitet sich aus. Zwei kleine Kinder sind schon gestorben. Die bestätigte Zahl der an Nierensteinen erkrankten Kinder stieg inzwischen auf 580.
Ursache ist die verbotene Chemikalie, die in die Milch gemischt worden war, um den Proteingehalt künstlich zu erhöhen. Im Mittelpunkt des Skandals steht der führende Produzent Sanlu, der fast ein Fünftel des chinesischen Marktes beliefert.
Das chinesische Unternehmen, sein neuseeländischer Anteilseigner Fonterra sowie Behörden in China wussten seit Wochen von der Gefahr durch das Milchpulver, ohne dass Alarm geschlagen und ein Rückruf eingeleitet wurde. Erst nach einer Intervention der neuseeländischen Regierung in Peking wurde die Zentralregierung vergangene Woche aktiv, da lokale Behörden den Skandal offenbar vertuschen wollten.
Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Milchsammelstationen, die Sanlu beliefert haben, berichteten amtliche Medien. In der Provinz Hebei wurde Haftbefehl gegen zwei Brüder erlassen. Einer der beiden habe gestanden, die Milch seit Ende vergangenen Jahres mit Melamin gepanscht zu haben. Auch in der Provinz Gansu wurde verseuchtes Milchpulver bei dem Unternehmen Haoniu gefunden, das als Partner von Sanlu unter dem selben Handelsnamen produziert hat.