1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Kadaver muss für Selfies herhalten: Chile: Touristen missbrauchen Kadaver von gestrandetem Wal

Kadaver muss für Selfies herhalten Chile: Touristen missbrauchen Kadaver von gestrandetem Wal

24.02.2018, 13:13
Zwei Frauen posieren auf dem gestrandeten Wal in Chile.
Zwei Frauen posieren auf dem gestrandeten Wal in Chile. Screenshot/Twitter

Chile - Mitte Februar ist ein über 20 Meter langer Blauwal an der Küste Chiles gestrandet. Wie mehrere internationale Medien berichten, entwickelte sich das tote Tier für diverse Touristen zu einer Attraktion.

So veranlasste der Kadaver einige Menschen dazu, auf das Tier zu klettern, um Fotos zu schießen. Manche „nutzten“ den Moment und ritzten eine Liebesbotschaft in den toten Wal.

Toter Wal in Chile gestrandet: Todesursache bisher noch unklar

Als eine chilenische Wissenschaftlerin vom gestrandeten Wal erfuhr, machte sie sich direkt auf den Weg. Als sie am Strand ankam, waren ihren Aussagen zufolge etwa 50 Personen damit beschäftigt, ihre Fotoideen mit dem toten Wal umzusetzen. „Ich war schockiert, als ich diese Situation der mangelnden Kontrolle sah - und wütend“, sagte sie People.com.

Die entsprechenden Reaktionen von Nutzern in sozialen Netzwerken ließen nicht lange auf sich warten. Viele bezeichneten die Fotos als unverschämt, unhöflich und widerwärtig.

Ersten Vermutungen zufolge könnte der Wal ums Leben gekommen sein, weil er verhungerte. Um den toten Wal vor weiteren Touristen zu schützen, hat die chilenische Marine eine Schutzzone eingerichtet. Diese bietet Wissenschaftlern nun die Möglichkeit, den Körper des Tieres zu untersuchen und herauszufinden, wie es ums Leben gekommen ist. (mz)