Freizeit Caspar-David-Friedrich-Weg ist schönster Wanderweg
In der Sächsischen Schweiz holte sich Caspar David Friedrich Inspiration für einige seiner berühmtesten Gemälde. Nun wurde der gleichnamige 15 Kilometer lange Wanderweg ausgezeichnet.

Pirna - Spektakuläre Ausblicke auf das Elbsandsteingebirge und dazu Kunstgeschichte: Mit diesem Mix lockt der Caspar-David-Friedrich-Weg in der Sächsischen Schweiz zahlreiche Wanderer an. Nun darf sich der 15 Kilometer lange Rundweg zwischen Krippen und Schöna mit dem Titel „Deutschlands schönster Wanderweg 2025“ schmücken. Er setzte sich bei einer Publikumsabstimmung der Zeitschrift „Wandermagazin“ in der Kategorie Tagestouren durch. Was macht den Caspar-David-Friedrich-Weg so besonders?
Publikum stimmt ab
Das Wandermagazin verleiht jährlich die Titel zum „Schönsten Wanderweg Deutschlands“. Dafür können Wanderfans von März bis Juni ihre Stimme per Stimmkarte oder Online abgeben. In diesem Jahr beteiligten sich laut Wandermagazin mehr als 46.000 Menschen. Bei den Mehrtagestouren landete in diesem Jahr der Bliessteig im Saarland auf dem ersten Platz, den dritten Platz belegte der 287 Kilometer lange Kammweg Erzgebirge-Vogtland in Sachsen. Zuletzt hatte 2007 mit dem Malerweg ein sächsischer Wanderweg bei den Mehrtagestouren gewonnen.
Der Caspar-David-Friedrich-Weg verbindet Kunst, Geschichte und Natur auf ganz besondere Weise, heißt es in der Begründung der Jury. „Die abwechslungsreiche Strecke wechselt zwischen offenen Ausblicken, schattigen Wäldern und charmanten Dörfern und lädt dazu ein, innezuhalten und in den Dialog mit der Natur zu treten.“
Wandern auf den Spuren Caspar David Friedrichs
Der Rundwanderweg führt vom idyllischen Ort Krippen in Bad Schandau auf einfachen Wegen entlang der Elbe hinauf nach Schöna und über Kaiserkrone und Wolfsberg zurück zum Ausgangspunkt. Dabei bietet er Panoramablicke auf bekannte Felsformationen wie die Schrammsteine und den Zirkelstein.
Gewandert wird vorbei an Orten, die den Künstler Caspar David Friedrich (1774 – 1840) einst inspirierten. 12 Infotafeln entlang des Weges berichten über Hintergründe und zeigen Zeichnungen an ihren Entstehungsorten. Erst im vergangenen Jahr wurde der Weg zum 250. Geburtstag des Malers modernisiert, die Schautafeln überarbeitet und neue Aussichtspunkte ergänzt.
Bekanntes Motiv beim Wandern entdecken
Ein Highlight des Weges ist die zerklüftete Kaiserkrone. An diesem Tafelberg brachte Friedrich im Juni 1813 die Bleistiftzeichnung „Felsige Kuppe“ zu Papier. Etwa fünf Jahre später greift er auf diese und weitere Studien zurück, um im Atelier ein Ölgemälde zu schaffen. Die „Felsige Kuppe“ ist der Felsen, auf dem der „Wanderer über dem Nebelmeer“ steht - eines der bekanntesten Werke der Romantik.
„Wie der Malerweg Elbsandsteingebirge steht auch der Caspar-David-Friedrich-Weg für die einmalige Verbindung von Natur und Kunst in der wildromantischen Felsenwelt“, sagte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) zur Prämierung.
Zur Geschichte des Weges
Der Caspar-David-Friedrich-Weg ist eng mit dem Leben und Werk des Künstlers verbunden. Als Napoleon im März 1813 Dresden besetzte, war Friedrich ins nahe Elbsandsteingebirge geflohen, das er schon kannte, und bei einem Freund in Krippen untergekommen. Dort zeichnete und wanderte er in der Umgebung.
Wer heute nicht nur auf den Spuren des Malers wandern, sondern auch mehr über das Schaffen des Künstlers erfahren will, kann sich im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden umschauen: Dort sind unter anderem die Originalfassung des Gemäldes „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“ sowie die Zeichnung „Felsige Kuppe“ zu sehen.