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Busunfall Busunfall: Schulklasse verunglückt in Hamburg

06.06.2003, 13:12
Ein Arbeiter zieht ein Trümmerteil aus einem an der Frontseite total zerstörten Bus nach einem Unfall auf der A 7 in Hamburg. (Foto: dpa)
Ein Arbeiter zieht ein Trümmerteil aus einem an der Frontseite total zerstörten Bus nach einem Unfall auf der A 7 in Hamburg. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Die Serie der dramatischen Busunglücke nimmt kein Ende: Bei einem Unfall auf der Autobahn 7 in Hamburg sind am Freitag der Fahrer eines Reisebusses schwer und 21 Kinder leicht verletzt worden. Nach Polizeiangaben war der aus dem Landkreis Harburg in Niedersachsen stammende Bus gegen 12.00 Uhr aus ungeklärter Ursache auf einen Lastwagen aufgefahren. An Bord des Unglücksfahrzeuges befanden sich 47 Schüler einer fünften Klasse aus dem niedersächsischen Salzhausen südlich von Hamburg, die von einer Klassenreise an die Ostsee nach Hause fuhren.

Bei der Hamburger Feuerwehr wurde kurz nach dem Unfall Großalarm ausgelöst. Rettungsfahrzeuge, Notärzte und ein Rettungshubschrauber vom ADAC waren im Einsatz. Die Feuerwehrmänner mussten den eingeklemmten 59-jährigen Fahrer mit Spezialwerkzeug aus dem Unglücksbus herausschneiden. «Eine schwierige Arbeit», sagte Feuerwehrsprecher Gerd Bramfeld. 21 Schulkinder wurden mit leichten Verletzungen, Prellungen und Schocks in krankenhäuser gebracht.

Die unverletzten Kinder wurden zunächst in einer Polizeistation von einem Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreut und anschließend mit einem Ersatzbus nach Hause gefahren. Zahlreiche Eltern hatten sich nach ersten Meldungen über das Unglück auf den Weg zur Haupt- und Realschule Salzhausen gemacht. «Ich habe alle Hände voll zu tun, eine Panik zu verhindern», sagte der Direktor der Schule, Klaus Ziemann. Die beiden Lehrkräfte, die die Klasse auf die Reise nach Glücksburg begleiteten, blieben unverletzt.

«Wir sind äußerst betroffen. Wir sind aber sehr froh, dass es so ausgegangen ist. Es hätte auch noch schlimmer kommen können», sagte der Junior-Chef des betroffenen Busunternehmens «Becker-Reisen» aus Tostedt, Jens Becker. Der rund 260 000 Euro teure Bus - Baujahr 2001 - habe erst vor zehn Tagen die letzte TÜV- und Bremsuntersuchung ohne Beanstandung überstanden. Der Busfahrer sei erst am Morgen losgefahren, um die Schüler abzuholen.

Die A 7 wurde nach dem Unfall im Bereich der Hamburger Anschlussstelle Bahrenfeld Richtung Süden für Stunden voll gesperrt. Auf den Autobahnen rund um Hamburg sowie im Stadtgebiet gab es zum Auftakt des langen Pfingst-Wochenendes Kilometer lange Staus.

Am 19. Mai war bei Preetz in Schleswig-Holstein ein dänischer Doppeldeckerbus mit 70 vorwiegend jungen Passagieren eine Böschung herunter gerutscht. 20 Menschen wurden dabei verletzt. Am 8. Mai starben bei einem Busunglück in Ungarn 33 Menschen, wenige Tage später bei einem Busunfall bei Lyon 28 Reisende.

Feuerwehrleute stehen vor dem an der Frontseite total zerstörten Bus nach einem Unfall auf der A 7 in Hamburg. (Foto: dpa)
Feuerwehrleute stehen vor dem an der Frontseite total zerstörten Bus nach einem Unfall auf der A 7 in Hamburg. (Foto: dpa)
dpa