Bau Bürgermeisterin Herrmann: Weiterbau der A100 wäre „Wahnsinn“

Berlin - Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann, hat sich erneut deutlich gegen den Weiterbau der A100 ausgesprochen. „Der Weiterbau der Autobahn ist aus mehrerer Hinsicht für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein absoluter Wahnsinn“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch. Es sei absurd, eine Autobahn, eine Schneise durch eine der dicht besiedeltsten Regionen Deutschlands zu schlagen und ganze Kieze kaputt zu machen. Man brauche den Platz für die Clubkultur und Gewerbetreibende.
Auch aus klimapolitischer Sicht sei der geplante Bauabschnitt verkehrspolitischer Unsinn, sagte sie. „Wenn wir die Pariser Klimaschutzziele einhalten wollen, ist der Verkehrssektor eine entscheidende Frage, um CO2 einzusparen, und da gehören Autobahnen nicht dazu.“
Der vom Bundesverkehrsministerium geplante 17. Bauabschnitt der A100 soll vom Treptower Park aus über die Spree nach Friedrichshain und weiter Richtung Lichtenberg bis zur Storkower Straße verlaufen. Die Kosten dafür belaufen sich auf mehr als 500 Millionen Euro.
„Wir können uns das nicht leisten, das Geld in klimaschädlichen Verkehr zu stecken“, sagte Herrmann. Stattdessen sollten die Alternativen wie Bus, Bahn sowie Radwege ausgebaut werden.
Mehrere Bürgerinitiativen setzen sich gegen den geplanten Bau ein. „Wir als BI A100 stellen uns auf einen langwierigen und zähen Kampf ein“, sagte Briti Beneke von der Initiative A100.
Befürworter des Weiterbaus argumentieren, die Autobahn sei wichtig für die Verkehrsanbindung östlicher Stadtteile und könne gleichzeitig Wohnviertel und andere Straßen vom Autoverkehr entlasten.