Hitzeschutzkonzept Bühl: Eigenverantwortung statt Bier- und Grillverbot
Ein neuer Hitzeschutzplan des Bundesgesundheitsministeriums empfiehlt Alkohol- und Grillverbote bei Sportfesten. Das sei praxisfern, kritisiert die Thüringer CDU.

Erfurt - Thüringens CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Bühl kritisiert den neuen Hitzeschutzplan des Bundesgesundheitsministeriums für den Breitensport. „Niemand hat etwas gegen sinnvolle Empfehlungen zum Gesundheitsschutz – aber was hier vorgelegt wurde, liest sich wie eine Anleitung zur Entmündigung“, so der sportpolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion.
Bühl: Bier, Bratwurst und Nackensteak gehören für viele dazu
Bühls CDU-Parteikollegin, Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, hatte zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) einen „Musterhitzeschutzplan für den Breitensport“ vorgelegt, der unter anderem einen Alkohol- und Grill-Verzicht bei Veranstaltungen im Sommer empfiehlt. Ziel sei es, alle Akteure sowie Zuschauer im Breitensport „besser vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken zu schützen“, heißt es in dem Papier. Zuerst hatte die „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) darüber berichtet.
Zwar sei es richtig, sich auf zunehmende Hitzewellen einzustellen, doch dürfe der Staat nicht zum moralischen Oberlehrer werden, so Bühl. Im ländlich geprägten Thüringen seien Sportfeste häufig auch Begegnungsort und „soziales Rückgrat ganzer Orte“. „Ein kühles Bier, eine Bratwurst vom Rost oder das Nackensteak gehören für viele dazu. Wer das pauschal verbieten oder problematisieren will, entfernt sich vom Lebensgefühl der Menschen – auch und gerade in Thüringen.“ Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag lehne einseitige, praxisferne Vorgaben ab. „Wir setzen auf Eigenverantwortung statt auf immer neue Regelkataloge.“