«Bro'Sis»: «Bro'Sis»: Geburt aus dem Nichts

München/dpa. - Mit den «No Angels» landeten der TV-Sender RTL II und seineSendung «Popstars» bereits den geplanten Erfolg. Das Album«Elle'ments» wanderte mehr als 500 000 Mal über die Ladentheken, dieSingle «Daylight in Your Eyes» verkaufte sich über eine Million Mal.Nun wurde das Konzept einfach wiederholt: 10 947 Talente stelltensich im Sommer bei Castings in mehreren deutschen Großstädten denJuroren. Aus dem am Sonntag ausgestrahlten Finale gingen nun diesechs Gewinner hervor. Die TV-Kamera war zuvor schon bei deneinzelnen Etappen dabei gewesen: ob die Sieger vor lauter Freude dieganze Welt umarmen wollten oder die Gescheiterten etwa beim Work-Shopauf Ibiza in Tränen ausbrachen - die Pop-Soap sicherte dem in diesemJahr nicht immer erfolgsverwöhnten Privatsender über Wochen hinwegsatte Einschaltquoten.

Auch bei der «Weltpremiere» von «Bro'Sis», was für «Brothers» und«Sisters» steht, ist die Kamera am Dienstagabend im Münchner Szene-Treff Kunstpark Ost überall. Die am Eingang im Schneetreibenwartenden Journalisten geben dabei ein scheinbar ebenso schönes Motivher wie Bars und Bedienungen. Da auch nach dem Einlass das Warten aufdie künftigen Stars lange nicht vorbei ist, sind schließlich die«Popstars»-Macher gefragt wie sonst wohl nur selten. So sieht sichDetlef «Dee!» Soost Wänden von Mikrofonen gegenüber. «Bei mir ist dasmorgen wieder vorbei», übt sich der Choreograf in Bescheidenheit.«Die sind die Stars», sagt er - und zeigt hinter die Bühne.

«Meine Damen und Herren: Bro'Sis!», verkündet Stunden später eineetwas aufgeregte Stimme aus dem Off. Und endlich erscheinen die sechsjungen Talente und zeigen das, was sie am besten können: Sie stimmenihre erste Single «I believe» an. Anfangs vor allem im Ausdruck nochetwas unsicher, scheinen Hila (18), Indira (22), Faiz (21), Shaham(22), Giovanni (23) und Ross (24), der einzige mit Bühnenerfahrung,mit jeder Strophe an Sicherheit und Lockerheit zu gewinnen. Alsschließlich noch ihr Video zur Single präsentiert wird, hüpfen diejungen Frauen und Männer wie losgelassen über die Bühne.

Nach der Feuertaufe folgt Reifeprüfung Teil zwei: Vor einem Stoffverhangenen Separee drängt sich die Medienschar, alle paar Minutenstehen die Stars in spe den in kleinen Gruppen zugelassenenJournalisten Rede und Antwort. Ein wenig überdreht sind dieNachwuchs-Talente, nun können sie den Rummel um sich endlichgenießen. Und fast schon unbekümmert geben sie Auskunft: In ihrerWohngemeinschaft gebe es ein Koch- und Putzplan, diktieren sie denJournalisten in die Blöcke. Intimes wird verkündet (Faiz: «Ich binGott im Verpennen»), die Solidarität unter den neuen Freundenbeschworen. Nur als die Frage auf ihre Verträge und das liebe Geldkommt, sind sie recht einsilbig: «Da dürfen wir nichts zu sagen.»