Brasilien Brasilien: Polizei nimmt nach Bankraub zwei Verdächtige fest

Rio de Janeiro/dpa. - Bei dem spektakulären Raubzug hatten die unbekannten Täter amvergangenen Samstag 156 Millionen Real in gebrauchten nichtregistrierten Scheinen mit einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnenerbeutet. Unterdessen verdichteten sich Hinweise, dass die TäterHelfer in der Bank hatten.
Ein Gabelstapler der Filiale der Zentralbank in der nordöstlichenProvinzhauptstadt Fortaleza im Bundesland Ceara sei genau vor denÜberwachungskameras abgestellt gewesen, so dass auf den Bildschirmender Wachleute nichts zu sehen gewesen sei, berichtete «Folha de SãoPaulo» unter Berufung auf die Polizei. Das Gerät sei normalerweisefür die Beförderung schwerer Geldkästen im Tresorraum verwendetworden.
Die Bankangestellten bemerkten den Raub erst am Montag, so dassdie Täter einen Vorsprung von etwa 40 Stunden hatten. Die Polizeischloss nicht aus, dass es sich um die gemeinsame Aktion mehrererBanden gehandelt haben könnte. Vor allem die Bande «Quadrilha dotatuzão» (Die vier Tätowierten), die schon öfter ähnliche Raubzügeverübt haben soll, geriet ins Visier der Fahnder.
Die Räuber hatten in vermutlich wochenlanger Arbeit vier Meterunter der Erdoberfläche einen 80 Meter langen Tunnel gegraben. Vondort aus durchbrachen sie den 1,10 Meter dicken Stahlbetonfußbodendes Tresorraums. Am Dienstag war ein Kleinlastwagen in der Nähe derBank mit Resten des Erdreichs sowie leeren Geldsäcken und 5000Real aus dem Bankraub gefunden worden. Das Fahrzeug habe dortschon seit Samstag gestanden. Im Aschenbecher seien Zigarettenkippenauch mit Resten von Lippenstift gefunden worden. Das Fahrzeug werdenun auf DNA-Spuren der Täter untersucht.
Nachbarn sagten, in einem nahe gelegenen von den Täterngemieteten Haus seien mehr als zehn Männer ein- und ausgegangen. Esseien «sehr freundliche» Leute gewesen, die niemand auch nur imTraum für Bankräuber gehalten habe.