Potsdam Brandenburg feiert Richtfest für neue Synagoge

Potsdam - Die Richtkrone für die neue Synagoge in Potsdam steht. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) rief bei der Feier des Richtfestes am Freitag alle dazu auf, für eine offene, tolerante und vielfältige Gesellschaft einzutreten. „Wir stehen heute und auch in der Zukunft in der besonderen Pflicht und Verantwortung für das Wiederentstehen jüdischer Gotteshäuser gemeinsam Sorge zu tragen“, sagte Woidke. Die wachsende Zahl antisemitischer Straftaten sei eine Schande und ein Auftrag an alle, „sich dem Hass aktiv entgegenzustellen“.
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte, das Ziel sei, mit der Synagoge „der jüdischen Gemeinschaft endlich wieder ein Zuhause in unserer Mitte geben, das wir ihnen einst genommen haben“. Es gehe auch darum, das vibrierende jüdische Leben in Brandenburg und Deutschland in seiner ganzen Vielfalt sichtbar zu machen und zu befördern. Es sei die Sache der Potsdamer Jüdinnen und Juden, wie sie das Haus mit Leben füllten.
Die Planung für den Neubau, der Anfang 2024 fertig sein soll, geht Jahrzehnte zurück. Sie sorgte jahrelang für Streit unter den jüdischen Gemeinden in Potsdam. Woidke sagte, er hoffe, dass die Synagoge den jüdischen Gemeinden nicht nur ein schützendes Dach biete, sondern sie auch eine. Nach der Eröffnung soll die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland zunächst für drei Jahre den Betrieb übernehmen.
Das Land finanziert den Bau im Herzen Potsdams mit knapp 16 Millionen Euro. Nach Angaben des Regierungschefs ist es eine absolute Ausnahme, dass das Land ein Gotteshaus baut. Das alte jüdische Gotteshaus in Potsdam wurde 1938 unter den Nationalsozialisten zerstört. Eine kleine Synagoge gibt es bereits seit dem vergangenen Jahr auf dem Campus der Universität Potsdam.