Blunt Bono und Brasilianer Blunt Bono und Brasilianer: Wenn Promis sich entschuldigen

Köln - Nervende Stars entschuldigen sich bei ihren Fans. Endlich! Jetzt hat es sogar Popstar James Blunt (40) getan. Er gibt zu, dass seine Hit-Single „You're Beautiful“ selbst ihm auf die Nerven gegangen ist. „Dieser eine Song wurde den Leuten zwangsverfüttert.“ Stimmt, genau das Gefühl hatte man, und nachher war einem richtig schlecht von dem vielen Süßkram.
Aber so ganz reicht die Einsicht bei Blunt noch nicht. Er schiebt die Hauptschuld nämlich auf andere. „Die Plattenfirma hat mich so verkauft, dass ich Frauen in den Werbepausen von ’Desperate Housewives’ ansprechen sollte.“
So so, die Plattenfirma ist also schuld. Aber, lieber James Blunt, du hast den Nerv-Hit geschrieben, also übernimm auch Verantwortung.
Entschuldigung mit Größenwahn
Auch Bono von U2 hat sich gerade entschuldigt. Dafür, dass Apple das neue Album der Band ungefragt an 500 Millionen Kunden verschenkt hat, die es dann automatisch heruntergeladen bekamen. Aber anstatt wirklich Buße zu tun, stellt er sich ein bisschen dumm: „Ups, das tut mir leid“, schrieb er auf Facebook. „Ich hatte diese schöne Idee – vielleicht haben wir uns ein bisschen mitreißen lassen.“
Dabei mitgespielt hätten wohl „etwas Größenwahn, ein Hauch Großzügigkeit, eine Prise Eigenwerbung und eine tiefe Angst, dass die Songs, in die wir unser Leben in den letzten Jahren gesteckt haben, nicht gehört werden würden“. Eine arrogantere Entschuldigung gab es selten.
Ebenso unglaubwürdig war einst die Entschuldigung von Dauerfremd-Geher Tiger Woods. Bei einem von ihm selbst inszenierten Fernsehauftritt, bei dem der Golf-Profi von sich selbst zu Tränen gerührt war, las er vom Blatt ab: „Ich möchte mich zutiefst für mein unverantwortliches und egoistisches Verhalten entschuldigen“, sagte er. „Ich bin mir des Schmerzes klar, den mein Verhalten verursacht hat. Ich habe meine Fans enttäuscht.“
Ehrliche Fußballer
Sympathischer waren da die Entschuldigungen einiger Fußballer. So bat die brasilianische Nationalmannschaft etwa nach ihrer 1:7-Niederlage im WM-Halbfinale gegen die Deutschen ihr Land um Verzeihung. Da konnte einfach nicht mehr drumherum geredet werden. Abwehrspieler David Luiz erklärte weinend: „Ich wollte nur meinem Volk Freude bereiten. Allen, die so viel zu leiden haben. Ich möchte mich bei allen Brasilianern entschuldigen.“
Und auch Kevin Großkreutz von Borussia Dortmund redete sich nicht raus. Nach dem DFB-Pokal-Finale gegen Bayern im Mai soll er betrunken rumgepöbelt und in eine Hotellobby gepinkelt haben. „Ich war total frustriert nach dem Spiel, wir hatten uns so viel vorgenommen, wollten unbedingt den Pott holen. Ich hatte einen Blackout, es tut mir leid“, entschuldigte er sich.
Der DFB sah von Konsequenzen ab. Sein Verein Borussia Dortmund verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro. Das ist die bislang höchste Geldstrafe in der Vereinsgeschichte. Wie wäre es, Herr Blunt und Herr Bono, mit einer Großspende für wohltätige Zwecke wegen der Zwangsbeglückung?


