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Bauministerium Bis zu 2500 Wohnungen sollen für Flüchtlinge saniert werden

Während in größeren Städten wie Erfurt oder Jena Wohnungen knapp sind und die Mieten steigen, stehen in ländlichen Gegenden Wohnungen teils leer. Einige davon sollen nun hergerichtet werden - um dort Flüchtlinge unterzubringen. Viel Zeit bleibt aber nicht.

Von dpa Aktualisiert: 20.03.2023, 16:35
Susanna Karawanskij (Die Linke), Ministerin für Bauen in Thüringen, sitzt im Landtag.
Susanna Karawanskij (Die Linke), Ministerin für Bauen in Thüringen, sitzt im Landtag. Martin Schutt/dpa/Archivbild

Erfurt - Mit rund 12,5 Millionen Euro zusätzlich sollen in Thüringen Wohnungen hergerichtet werden, um Flüchtlinge unterzubringen. „Die Förderung erstreckt sich pauschal auf 5000 Euro je Wohnung“, sagte Thüringens Bauministerin Susanna Karawanskij (Linke) am Montag in Erfurt. Mit dem Geld sollen bis zu 2500 Wohnungen insbesondere für ukrainische Flüchtlinge hergerichtet werden, wie Karawanskijs Ministerium mitteilte.

Anträge können Wohnungsunternehmen stellen, die in Thüringen Wohnungen vermieten, Antragsschluss ist der 31. August 2023. Gefördert werden Maßnahmen, die seit dem 1. Januar begonnen wurden und bis zum 31. Dezember abgeschlossen werden. Gewährleistet sein muss eine „ortsübliche infrastrukturelle Anbindung“ - beispielsweise mit Nahverkehr, Schule oder Kindergarten. Außerdem sollen sich die Antragssteller schon vorher mit dem jeweiligen Landkreis oder der kreisfreien Stadt abstimmen.

Karawanskij wies darauf hin, dass im vergangenen Jahr mehr als 30.000 ukrainische Flüchtlinge nach Thüringen kamen. „Auch dieses Jahr werden mehrere Tausend Menschen aus der Ukraine erwartet.“ Es seien vor allem die Kreisstädte und die Landkreise gefragt, diese Menschen unterzubringen.

Der Verband der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft erklärte, durch das Programm werde die Bereitschaft, Wohnraum zu stellen, unterstützt und beschleunigt. Die Angebote reichten von drei bis 40 oder noch mehr Wohnungen, die Unternehmen zur Verfügung stellen könnten.

Verbandsdirektor Frank Emrich sagte, dass die Wohnungsunternehmen teils eigene Handwerker-Kapazitäten vorhielten, um die Sanierungen zügig umzusetzen. Es gehe dabei zum Beispiel um die Erneuerung von Fußböden, Malerarbeiten, Sicherheitschecks - etwa bei der Elektrik-, Fensterwartung. „Es gibt keine Grundrissänderungen“, sagte Emrich. Auch eine Sanierung von Versorgungsleitungen sei nicht geplant. „Sonst könnten wir auch die Zeiten nicht einhalten.“