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Niedersachsen und Bremen Zu wenig Regen - Oberboden staubtrocken

Dunkelrot auf der Dürrekarte: Der Oberboden in Bremen und Niedersachsen ist vielerorts ausgetrocknet. Manche Anlagen brauchen derzeit mehr als eine Million Liter Wasser pro Tag für ihre Gärten.

Von dpa Aktualisiert: 13.05.2025, 15:16
Die Böden sind vielerorts trocken. Damit Pflanzen nicht vertrocknen, muss bewässert werden.
Die Böden sind vielerorts trocken. Damit Pflanzen nicht vertrocknen, muss bewässert werden. Julian Stratenschulte/dpa

Hannover/Bremen - Viele Böden in Niedersachsen und Bremen sind sehr trocken. Vor allem die oberste 25 Zentimeter dicke Schicht ist vielerorts ausgetrocknet, wie der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig zeigt. So ist auf der Karte „Dürre im Oberboden“ der letzten 30 Tage für Niedersachsen und Bremen der Großteil dunkelrot - das Kennzeichen für die höchste Dürrestufe.

Der Mai sei im Vergleich mit den Mai-Monaten der letzten Jahrzehnte sehr trocken, sagte eine Sprecherin. Der Oberboden ist demnach vor allem für die Landwirtschaft und Gärten wichtig. Bäume im Wald könnten mit ihren Wurzeln meist auch Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten ziehen.

Eine Dürre bedeutet laut dem UFZ allerdings nicht direkt, dass auch aus landwirtschaftlicher oder meteorologischer Sicht eine Dürre herrscht. Hierzu gibt es verschiedene Definitionen, die weniger langjährige Vergleichszahlen betrachten. Stattdessen wird die grundsätzliche Verfügbarkeit von ausreichend Wasser - etwa für Getreidepflanzen - in den Blick genommen, wie der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft (NLWKN) mitteilte. 

Mehr als eine Million Liter Wasser pro Tag 

Landwirte und Gartenfreunde müssen derzeit viele Flächen wässern, damit Pflanzen nicht vertrocknen. Auch Anlagen wie die Herrenhäuser Gärten brauchen derzeit viel Wasser, um die Pflanzenvielfalt zu erhalten. Dort werden täglich mehr als eine Million Liter Wasser für die Gärten verbraucht, wie eine Sprecherin sagte. Das Wasser stammt demnach aus der Graft, einem Wassergraben rund um den Großen Garten. „Daraus speisen wir die Wasserspiele und die Bewässerung“, erklärte sie. In der historischen Gartenanlage sind manche Baumstämme weiß angestrichen - als Schutz vor Sonnenbrand und hohen Temperaturen. 

Auch bei den Harzer Talsperren macht sich die Trockenheit bemerkbar. Wegen der seit dem Februar anhaltenden Trockenheit wird aus den Reservoirs mehr Wasser an die Flüsse abgegeben, um den Niederschlagsmangel auszugleichen. So seien an der Wetterstation in Clausthal-Zellerfeld im Oberharz seit Februar 65 Liter Niederschlag pro Quadratmeter verzeichnet worden. Zum Vergleich: Üblicherweise sollten es 400 Liter sein. 

Das Frühjahr 2025 sei damit in Clausthal-Zellerfeld das trockenste seit dem Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1857, teilten die Harzwasserwerke mit. Die Trinkwasserversorgung sei aber weiterhin sichergestellt. „Aktuell sind die Wasserspeicher im Harz zu 65 Prozent gefüllt und liegen damit 14 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt“, hieß es vom Betreiber.

Weitere Entwicklung nicht absehbar

Wie sich der Zustand der Böden in den kommenden Monaten entwickelt, ist derzeit nicht absehbar. Wenn es bald viel regne, wäre der Oberboden auch wieder nass, sagte die Sprecherin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung. Aussagen für den Sommer könne man derzeit noch nicht treffen.