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Betonklotz-Wurf Betonklotz-Wurf auf Insel Fünen: Frau aus Recklinghausen stirbt - Polizei ermittelt

22.08.2016, 08:33
Dieser Betonklotz wurde von der Brücke geworfen.
Dieser Betonklotz wurde von der Brücke geworfen. Polizei Fünen

Odense - Nach dem Tod einer deutschen Mutter durch einen Betonklotz-Wurf auf einer dänischen Autobahn gehen die Ermittlungen der Polizei am Montag weiter.

Unbekannte hatten am frühen Sonntagmorgen riesige Steine von einer Brücke auf der Insel Fünen geworfen. Ein Klotz traf das Auto einer Familie aus Nordrhein-Westfalen, die in Richtung Deutschland unterwegs war. Die Frau aus Recklinghausen saß laut Polizei auf dem Sitz hinter dem Fahrer und starb sofort.

Der Fahrer, der 36-jährige Familienvater, wurde bei dem Unglück schwer verletzt, ist aber außer Lebensgefahr. Der fünf Jahre alte Sohn saß ebenfalls auf dem Rücksitz, kam aber ohne größere Verletzungen davon.

Wenn Steine, Beton- und Holzklötze den Tod bringen

Es war nicht das erste Mal, dass der Wurf von Gegenständen an Autobahnen tödliche endete. Immer wieder werfen Menschen Steine, Gullydeckel, Beton- und Holzklötze oder andere Gegenstände von Brücken auf fahrende Autos und verursachen damit schwere Unfälle.

Dass dies im schlimmsten Fall sogar als Mord gewertet werden kann, zeigt ein spektakulärer Fall aus dem Jahr 2008. Am Ostersonntag hatte ein Mann damals einen Holzklotz von einer Autobahnbrücke bei Oldenburg geworfen. Der Klotz durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos und tötete eine Frau vor den Augen ihres Mannes und ihrer beiden Kinder. Ein Gericht verurteilte den Täter im Mai 2009 wegen Mordes, dreifachen versuchten Mordes und vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr zu lebenslanger Haft.

Im Februar 2000 töteten drei Schüler bei Darmstadt zwei Frauen mit einem mehr als acht Kilogramm schweren Brocken und einem Pflasterstein. Das Urteil: Sieben bis achteinhalb Jahre Haft.

Fünf Jahre zuvor warf ein 20-Jähriger einen 20 Kilogramm schweren Feldstein von einer Brücke in Brandenburg auf einen Lastwagen - und tötet den Beifahrer. Der Täter wurde zu acht Jahren Jugendstrafe verurteilt.

Im August 2015 warfen Unbekannte im Osten Bayerns einen Gullydeckel auf die Autobahn, verletzt wurde niemand.

Sorgen bereitet, dass es auch immer wieder Nachahmer gibt. Am frühen Sonntagmorgen kam es wieder zu einem solchen Unglück - mit tödlichen Folgen. Im Süden Dänemarks starb eine Deutsche, als Unbekannte einen Betonklotz auf das Auto der Familie aus Nordrhein-Westfalen warfen. (dpa)