Aufgespießt Bernd the bread
Deutsches TV-Gebäck erobert Amerika.

Ein extrem griesgrämiger Griesgram als deutscher Exportschlager. Das nörgelige Toastbrot aus dem Kinderfernsehen ist bei uns seit seiner Premiere im Jahr 2000 ein heimlicher Star. Lächelt nie, weil immer schlecht gelaunt, spricht nur das Nötigste.
US-Polit-Talkmaster John Oliver hat Bernd jetzt in seine Show „Last Week Tonight“ (ein bisschen vergleichbar mit der ZDF-heute-Show) eingeladen. Das Backwerk, John Oliver kündigte es an als „fatalistisch, unsozial und chronisch depressiv“, eroberte die Herzen der US-Zuschauer womöglich gerade deshalb im Sturm. Nicht auszuschließen, dass Bernd als Gegenentwurf zum sinnlos optimistischen wie rüde-rücksichts- und dazu oft ahnungslosen Aktionismus eines amtierenden US-Präsidenten wahrgenommen wird. Da klingt John Olivers Charakterisierung von Bernd das Brot wie ein Riesen-Lob: „Das Deutscheste, was ich je gesehen habe.“ Wir lernen daraus: Es ist gar nicht schlimm, ein bisschen Bernd zu sein. Weitaus besser jedenfalls, als ein bisschen Trump.
Fun Fact: Bernd, der kalendermathematisch 25 Jahre alt wird, feierte erst sechs Mal Geburtstag – am 29. Februar.