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Berlin Berlin: Rentner brachte seinem Hund den Hitlergruß bei

05.02.2004, 14:12

Berlin/dpa. - Ein vorbestrafter Querulant ist vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen Beleidigung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit und Verwendens von Nazisymbolen verurteilt worden. Der 54-jährige Rentner erhielt am Donnerstag insgesamt 13 Monate Haft mit Bewährung. Bekannt wurde der frühere Bankkaufmann, weil er seinem Hund namens Adolf beigebracht hatte, die rechte Pfote wie zum Hitlergruß zu heben.

Nach einem schweren Unfall mit längerem Koma war der Angeklagte immer wieder durch strafbare Provokationen in der Öffentlichkeit aufgefallen. So hatte er unter anderem im Oktober 2002 auf einem Marktplatz im Stadtteil Steglitz ein T-Shirt mit einem Abbild von Adolf Hitler getragen. Gleichzeitig hatte er Wowereit im Zusammenhang mit seiner Homosexualität beleidigt. Vor dem Nobelkaufhaus KaDeWe hatte der aus Bayern stammende Mann einige Monate zuvor «Sieg Heil» gebrüllt.

Für seine Zwischenrufe und Tiraden im Prozess handelte sich der 54-Jährige ein Ordnungsgeld von 150 Euro ein. Während der Urteilsverkündung kämmte sich der Rentner. Das Gericht ging von einer verminderten Schuldfähigkeit aus. Die Verteidigerin sagte, der Angeklagte sei ein ganz einsamer Mensch. Durch seine platten Parolen wolle er erreichen, dass ihm jemand zuhört.