Streit um Hartz IV Berlin: Jobcenter streicht Mutter Hartz IV weil sie nicht in Wohnung leben soll
Berlin - Wer sagt hier die Wahrheit? Eine zweifache Mutter aus Berlin liegt im Clinch mit dem Jobcenter – weil ihre Zahlungen plötzlich eingestellt wurden. Aus einem angeblich dreisten Grund.
Ablehnungsbescheid: Jobcenter streicht knapp 900 Euro
Von vorne: Die zweifache Mutter Kim K. hat bislang 550 Euro Miete und 388 Euro Hartz-IV-Regelsatz vom Amt bekommen. Also über 900 Euro. Doch damit ist jetzt Schluss, wie das „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ berichtet (siehe Video oben).
Bei Kim K. flatterte der Ablehnungsbescheid ins Haus: Die Zahlungen werden eingestellt. „Meine Miete wird jetzt nicht mehr überwiesen, ich hab kein Geld“, sagt die Berlinerin. Ihr bleiben nur noch das Kindergeld und der Unterhalt des Kindsvaters, insgesamt 670 Euro – die für alle Ausgaben reichen müssen.
Amt will Berlinerin 31 Mal nicht angetroffen haben
In dem Ablehnungsbescheid heißt es: „Sie haben keinen Anspruch auf Leistungen, da Ihr gewöhnlicher und tatsächlicher Aufenthalt unter der oben angegebenen Adresse nicht festgestellt werden konnte.“
Und jetzt wird’s skurril: Das Jobcenter will 31 Mal da gewesen sein, ohne Kim K. anzutreffen.
Dabei soll ein Mitarbeiter des Amtes auch einen Blick durchs Küchenfenster geworfen und entschieden haben: Hier wohnt gar keiner, heißt es in dem Bericht.
„Hier sind Bilder von mir und den Kindern. Alles wie eine Wohnung aussieht, wo eine Mutter mit zwei Kindern wohnt“, schimpft K.. Und weiter: „Hier ist das Kinderzimmer. Wenn man sich hier aufhält, wer will dann von dort vorne durchs Fenster sehen, dass wir hier hinten sind? Das ist einfach unglaublich.“
Mutter Kim K. hat eigene Theorie zur Kürzung
Die junge Mutter hat Widerspruch eingelegt, behauptet sie zumindest. Und hat dafür offenbar auch Belege. Das Jobcenter wiederum erklärt gegenüber dem Sender, dass jedem eine Akteneinsicht zustehe, die Berlinerin diese aber noch nicht beantragt habe. Wer sagt hier die Wahrheit?
Kim K. hat eine ganz eigene Theorie, wie es überhaupt zu der Situation gekommen ist: „Ich glaube, warum diese Prüfung überhaupt erst stattgefunden hat, liegt daran, dass ich zu jedem Termin in der Leistungsabteilung immer jemanden mitnehme, um einfach einen Zeugen dabei zu haben.
Und ich glaube, dass das Jobcenter sich einfach mal dachte: ‚Die kommt hier immer mit einem Typen her, bestimmt ist das ihr Freund, mit dem sie vermutlich zusammenwohnt und wir zahlen die Miete noch dafür‘. Und dann haben sie einfach eine Prüfung angefangen.“ Ausgang der Geschichte: offen.