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Berlin-Gesundbrunnen Berlin-Gesundbrunnen: Erneut will aggressive Menschenmenge Polizeieinsatz verhindern

11.08.2016, 14:05
Polizei (Symbolbild)
Polizei (Symbolbild) dpa

Berlin - Schon zum zweiten Mal in dieser Woche hat es die Berliner Polizei bei einem Einsatz mit einer aufgebrachten Menschenmenge zu tun bekommen.  

Bis zu 30 Menschen kamen vor einem Friseursalon in der Badstraße im Stadtteil Gesundbrunnen zusammen, als Beamte einen 23-Jährigen in Gewahrsam zu nehmen versuchten. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, soll die Gruppe am Mittwochnachmittag ihren Unmut über den Einsatz lautstark geäußert und einzugreifen versucht haben.

Mann beleidigt Polizisten

Zuvor war der 23-Jährige selbst bei einer Polizeikontrolle vor seinem Laden in der Badstraße eingeschritten. Der Anlass: Nachdem eine Fußgängerin bei Rot eine Ampel überquert hatte, wollten vier Streifenpolizisten sie auf die Ordnungswidrigkeit aufmerksam machen und ihre Personalien überprüfen. Plötzlich kam der 23-jährige Mann, ein türkischer Staatsbürger, aus dem Geschäft und fragte die Polizisten, ob sie nichts Besseres zu hätten. Zudem äußerte er, dass die Polizei vor seinem Laden keine Maßnahmen vorzunehmen hätte.

Laut Angaben eines Polizeisprechers baten die Beamten den Mann, seinen Weg fortzusetzen. Stattdessen wurde dieser lautstark und beschimpfte die Polizisten als „Wichser“.  Als die Beamten nun den Ausweis des Mannes sehen wollten, drängte er zurück in das Geschäft.  Es kam zu Handgreiflichkeiten, der Mann begann um sich zu schlagen und versuchte einen Polizeimeister gezielt mit einem Faustschlag anzugreifen.

30 Menschen sammelten sich vor dem Geschäft

Während die Situation eskalierte, versammelten sich auf dem Gehweg vor dem Geschäft bis zu 30 Menschen, die  lautstark ihren Unmut über den Polizeieinsatz äußerten. Die Polizisten riefen daraufhin Verstärkung, so dass wenig später rund 40 Beamte am Ort im Einsatz waren.   

Den Polizisten gelang es, den 23-Jährigen zu Boden zu bringen und festzunehmen. Er wurde zu einer Gefangenensammelstelle gebracht und musste sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen. Die Polizei leitete gleich mehrere Strafverfahren ein: wegen einfacher und gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Gegen eine Person aus der Menge läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs. Ein Polizeibeamter wurde am Auge verletzt.

Vorfall am Montag

Bereits zu Wochenbeginn hatte die Polizei einen anderen Fall aus der gleichen Gegend publik gemacht, bei dem sich Beamte einer bis zu 70-köpfigen Menschenmenge gegenübersahen. Es sollen Sätze wie „Haut ab, das ist unsere Straße“ gefallen sein.

Auslöser war ein vermeintlich harmloser Einsatz im Soldiner Kiez, einem sozial schwachen Viertel. Dort versuchten Kinder, ein Auto zu starten. Beamte fanden einen Elfjährigen vor, der im Viertel als Mehrfachtäter bekannt ist. Innerhalb kurzer Zeit kamen seine Unterstützer zusammen. Medienberichte, wonach es sich um Angehörige eines kriminellen Clans gehandelt habe, bestätigte die Polizei nicht. (BLZ/dpa)