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Schlägerei im Columbiabad Frau in Freibad Nase gebrochen - Erneut Tumulte und Polizeieinsatz in Berlin

Je heißer der Sommer, desto voller die Schwimmbäder am Wochenende - und desto schneller geraten Leute aneinander. Bis die Polizei kommen muss.

Von Andreas Rabenstein, dpa 28.06.2022, 07:50
Ein Junge steht mit Wasserpistole in einem Brunnen in Berlin. Immer öfter kommt es zu Tumulten und Auseinandersetzungen in Berliner Freibädern.
Ein Junge steht mit Wasserpistole in einem Brunnen in Berlin. Immer öfter kommt es zu Tumulten und Auseinandersetzungen in Berliner Freibädern. (Foto: dpa/Symbol/archiv)

Berlin - Nur eine Woche ist vergangen, und schon wieder ist es in einem Berliner Freibad zu einer Schlägerei, Tumulten und einem großen Polizeieinsatz gekommen. Polizisten und Wachleute wurden am Sonntagnachmittag im Neuköllner Columbiabad von bis zu 250 Badegästen bedrängt, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Wie vor einer Woche entstand den Angaben zufolge ein Streit nach Spritzen mit einer Wasserpistole. Eine Frau spuckte demnach einen Mann an, der brach ihr mit einer Wasserpistole die Nase.

Immer mehr Menschen mischten sich ein, die Situation eskalierte, wie die Polizei berichtete. Die meisten Menschen hätten die Anweisungen der Wachleute missachtet, schließlich wurde das Bad geschlossen. Die Polizei rief Verstärkung, erst nach und nach beruhigte sich die Lage.

Nur eine Woche nach Tumulten im Steglitzer Bad am Insulaner

Am Sonntag vor einer Woche war nach einer Spritzerei mit Wasserpistolen und einem folgenden Streit schließlich eine Massenschlägerei von etwa einhundert Menschen ausgebrochen. Die Polizei rückte mit 13 Streifenwagen und Teilen einer Einsatzhundertschaft am Steglitzer Bad am Insulaner an, um die Lage zu beruhigen. Ermittelt wurden vier Verdächtige im Alter zwischen 15 und 23 Jahren. Einer von ihnen soll auf einen Wachmann eingeschlagen haben. Ein anderer Mann wurde durch einen Messerstich verletzt.

Nach Debatten und viel Kritik vor allem von der CDU kündigten die Berliner Bäderbetriebe (BBB) daraufhin an, noch mehr Wachleute einzusetzen. In elf Freibädern waren vor einer Woche schon 172 Wachleute unterwegs. Wie viele dazu kommen sollten, war nicht ganz klar. Die CDU hatte Einlasskontrollen gefordert - die es aber an fast allen Bädern längst gibt.

Am Sonntag fingen die Probleme in Neukölln beim Anstehen an der großen Rutsche an. Eine 21-jährige Frau und ihre Begleiter beschwerten sich laut Zeugenberichten und Polizei gegen 17.15 Uhr über spritzende Kinder. Ein Mann im Alter zwischen 35 und 40 Jahren mischte sich ein, er soll der Frau aus nächster Nähe ins Gesicht gespritzt haben. Sie habe gespuckt, er mit der Wasserpistole zugeschlagen, später wurde ein Nasenbeinbruch festgestellt. Der Mann verschwand.

Tumulte in Freibad: Bis zu 250 Badegäste bedrängen Polizei und Wachdienst

Alarmierte Polizisten untersuchten den Vorfall, dann sei es «aus bislang nicht geklärten Gründen plötzlich zu Tumulten» gekommen. Bis zu 250 Badegäste sollen Polizei und Wachdienst bedrängt haben. Der Aufforderung das Bad zu verlassen, kamen nicht alle Menschen nach. Erst die Verstärkung der Polizei konnte für Ruhe sorgen. Ermittelt wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch.

Schon in früheren Jahren kam es immer wieder in Berliner Bädern zu ähnlichen Szenen. Wie auf Videos zu sehen ist, agieren dabei vor allem Jugendliche und junge Männer und Männergruppen. So mischen sie sich lautstark ein, stacheln sich gegenseitig an oder ignorieren die Aufforderungen der Bademeister.

Als Reaktion darauf haben die Bäderbetriebe ihren Wachschutz nach eigenen Angaben im Lauf der Jahre immer weiter professionalisiert, die Wachleute sollen demnach erst einmal deeskalierend wirken und mit den Jugendlichen reden. Somit sind solche Szenen laut den Bädertrieben Einzelfälle während der langen und heißen Sommer.