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Schauspiel-Ikone Berbens Rat an Frauen: Hirn trainieren, nicht nur Hintern

Schauspielerin Iris Berben sorgt sich um die gesellschaftliche Entwicklung und ist irritiert vom heutigen Frauenbild. Ein Satz, den sie immer wieder hört, nervt sie ganz besonders.

Von dpa 10.06.2025, 01:26
Iris Berben wünscht sich ein selbstbestimmtes Frauenbild. (Archivbild)
Iris Berben wünscht sich ein selbstbestimmtes Frauenbild. (Archivbild) Frank Hammerschmidt/dpa

Berlin - Schauspiel-Ikone Iris Berben (74) blickt mit Wut und Fassungslosigkeit auf die gesellschaftliche Entwicklung und das heutige Frauenbild. „Das macht mich schon wütend“, sagte die Schauspielerin dem „Stern“ auf eine entsprechende Frage. „Ich frage mich schon: Wofür ist unsere Generation eigentlich auf die Straße gegangen? Was wollten wir einfordern? Ein selbstbestimmtes Frauenbild, in eigener Verantwortung.“

Ihrer Meinung nach werde Individualität heutzutage „eher abgestraft, man wird gecancelt, wenn man nicht dazugehört“. Der Fokus liege zu sehr auf einer „vordergründigen Perfektion“. „Ich möchte den jungen Menschen immer zurufen: Es ist nicht schlecht, wenn man sich auch um das Innere seines Kopfes kümmert und das Hirn trainiert, nicht nur den Hintern.“ 

„Irgendwas läuft da gerade schief“

Fassungslos mache sie etwa, dass viele Frauen für US-Präsident Donald Trump gestimmt hätten. „Wie ist es möglich, dass Donald Trump hauptsächlich von Frauen gewählt wurde, mit seiner Agenda, mit seinem Auftreten?“, sagte Berben. „Da bin ich fassungslos und habe das Gefühl, irgendwas läuft da gerade schief.“ Deshalb beschäftige sie das heutige Frauenbild sehr.

Immer wieder höre sie den Satz: „Für Ihr Alter sehen Sie aber noch gut aus.“ Dieser sei „sicher als Kompliment gemeint“, komme aber aus einer „arroganten Haltung“. „Er sagt eine Menge darüber aus, wie Frauen gesehen werden. Und genau darüber ärgere ich mich. Ich glaube, das ist positiv gemeint, aber da steckt eine Struktur dahinter“, sagte Berben. „Sichtbarkeit von Frauen bedeutet nicht nur mit 18 oder 20 schön auszusehen – das hört doch nicht auf.“