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Behörden-Ärger Behörden-Ärger in Düsseldorf: Soll Demenzkranker Strafe zahlen, weil er an Haltestelle saß?

26.11.2017, 19:05

Düsseldorf - Dieser Brief wird heftig im Netz diskutiert: Wie die Rheinische Post berichtet, soll ein demenzkranker Rentner 35 Euro Bußgeld an die Stadt Düsseldorf bezahlen. Der Grund: Der 85-Jährige hat sich acht Minuten an einer Bushaltestelle am Hauptbahnhof der Stadt hingesetzt und ausgeruht. Ein vermeintliches Schreiben des Ordnungsamtes an den Rentner wurde im Internet veröffentlicht.

In bestem Behördendeutsch wird in dem Brief das Vergehen des Mannes beschrieben: „Sie benutzten die Anlage des ÖPNV an der vorgenannten Örtlichkeit nicht ihrer Zweckbestimmung entsprechend und nutzten diese als Ruheplatz.“ Die Häuschen sollen den Kunden und Nutzern des Nahverkehrs zur Verfügung stehen, bestätigte eine Sprecherin der Stadt.

Sie konnte keine Auskunft dazu geben, ob das konkrete Schreiben echt oder eine Fälschung ist. Kontrollen der Bushaltestellen und entsprechende Verwarngelder gäbe es aber tatsächlich.

Die Sprecherin vermutet, dass es bei einer der regelmäßigen Kontrollen an den Wartehäuschen zu einem Missverständnis gekommen ist. „Wenn der Mitarbeiter den Mann der Obdachlosen- oder Trinkerszene zugeordnet hat, dann ließe sich das Schreiben wohl so erklären.“ Den Kontrolleuren sei möglicherweise einfach nicht aufgefallen, dass der Senior einfach eine kurze Verschnaufpause brauchte.

Die Sprecherin verspricht, dass ein kurzer Widerspruch des Mannes dazu führen würde, dass ihm die Strafe erlassen wird. (mz/jan)