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Freizeit Bäderbetriebe wollen Columbiabad schnellstmöglich öffnen

Nach Rangeleien bleibt das Neuköllner Columbiabad zunächst geschlossen. Das zweite Sommerbad der Berliner Bäder-Betriebe im Bezirk mit fast 330.000 Einwohnern öffnet nur eingeschränkt. Grund bei beiden: ein hoher Krankenstand.

Von dpa Aktualisiert: 11.07.2023, 19:01
Wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter bleibt das Columbiabad in Neukölln weiterhin geschlossen.
Wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter bleibt das Columbiabad in Neukölln weiterhin geschlossen. Paul Zinken/dpa

Berlin - Wegen des hohen Krankenstands der Mitarbeiter bleibt das Columbiabad in Neukölln weiterhin geschlossen. „Die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) bemühen sich, das Bad so schnell wie möglich wieder zu öffnen“, sagte eine BBB-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Berlin. Die Linke Neukölln forderte mehr Personal. Ebenfalls aufgrund von Krankheitsfällen öffnen zwei weitere Bäder - die Kombibäder Mariendorf und Gropiusstadt - nur eingeschränkt.

Das Columbiabad in Neukölln wurde am frühen Sonntagabend zum wiederholten Mal frühzeitig geschlossen und geräumt. Grund sei eine Auseinandersetzung von Jugendlichen mit Beschäftigten des Bades und Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes gewesen, hieß es am Montag dazu vom Bäderbetreiber.

Der Chef der Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg, hatte sich besorgt gezeigt: „Die Menge der Vorfälle und das Verhalten einiger Badegäste stellen für unsere sehr engagierten Mitarbeitenden in den Bädern in der Summe eine extreme Belastung dar. Das ist auf Dauer so nicht tragbar.“ Nach solchen Vorfällen steige die Krankenquote stark an. Das Columbiabad war bereits am Montag aufgrund eines hohen Krankenstandes geschlossen geblieben.

„Die Situation im Sommerbad ist auch ein Resultat von jahrelangen Einsparungen beim Personal und bei der Modernisierung. Wenn es zu Konfliktsituationen wie am Sonntag kommt, braucht es eine ordentliche personelle Ausstattung“, erklärte Maya Eckes, Sprecherin der Linken Neukölln.

„Wir haben in den vergangenen Jahren keine Personalrückgänge zu verzeichnen gehabt. Coronabedingte Engpässe, etwa bei den Rettungsschwimmern, konnten wir wieder ausgleichen“, sagte hingegen die Sprecherin der Bäder-Betriebe. „Wir als Berliner Bäder-Betriebe sehen keinen Zusammenhang zwischen Modernisierungen und einem erhöhten Krankenstand in einem Bad“, so die Sprecherin weiter.

Das Unternehmen bedauere, dass das Bad in Neukölln geschlossen sei. „Gerade in Zeiten zunehmender Hitze ist es wichtig, dass Bäder offen sind. Wir appellieren an unsere Badegäste, den Anweisungen der Mitarbeiter Folge zu leisten“, so die Sprecherin. Die Schließung hatte sich offensichtlich nicht bei allen Menschen rumgesprochen: Etliche Familien mit Kindern kamen am späten Nachmittag zum Columbiabad und waren wütend, dass sie vor verschlossenen Toren standen, wie ein dpa-Reporter beobachtete.

In Mariendorf öffnet das Sommerbad noch bis zum 16. Juli nur von 12.00 Uhr bis 20.00 Uhr. An den Vormittagen bleibe es geschlossen, hieß es. Frühschwimmern steht die Halle montags bis donnerstags jeweils von 6.30 bis 8.00 Uhr offen. Wegen eines Defektes der Trennwand ist das Schwimmen dort bis auf Weiteres aber nur auf 25-Meter-Bahnen möglich.

Das Sommerbad im Kombibad Gropiusstadt ist bis zum 16. Juli statt 7.00 bis 20.00 Uhr nur von 11.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.

Die Sommerbäder Neukölln und Gropiusstadt sind die einzigen Freibäder im Bezirk Neukölln, die von den Berliner Bäder-Betrieben betrieben werden. Neukölln hat fast 330.000 Einwohner. Im Schnitt leben dort laut Amt für Statistik rund 7300 Menschen auf einem Quadratkilometer.