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Autobahn 19 Autobahn 19: Ein Opfer aus Sachsen-Anhalt

Von KATRIN DIENER 10.04.2011, 07:56
Nach der Massenkarambolage am 08.04.2011 auf der Autobahn A19 bei Kavelstorf in der Nähe von Rostock werden am 09.04.2011 die Schäden in der rußgeschwärzten Betondecke sichtbar. (FOTO: DPA)
Nach der Massenkarambolage am 08.04.2011 auf der Autobahn A19 bei Kavelstorf in der Nähe von Rostock werden am 09.04.2011 die Schäden in der rußgeschwärzten Betondecke sichtbar. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Laage/dapd. - Nach der verheerendenMassenkarambolage mit acht Toten ist die Autobahn19 bei Rostock seit Sonntag wieder komplettfreigegeben. Derweil befindet sich noch immerein Mensch in kritischem Zustand. Zusammenmit zwei weiteren Intensivpatienten wird erin der KMG-Klinik in Güstrow behandelt.

Alle Todesopfer sind identifiziert. Sie kommenaus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg undBerlin. Aus Sachsen-Anhalt stammt eine 69Jahre alte Frau, sie wohnte im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.Die Evangelische Landeskirche Mecklenburgsund die Katholische Kirche laden für Mittwochnach Rostock zu einem Gottesdienst ein, umder Toten und Verletzten zu gedenken.

An der Unfallstelle wurde am Sonntag das letzteLkw-Wrack geborgen. Anschließend waren umfangreicheReparaturarbeiten auf dem vom Feuer starkbeschädigten Fahrbahnbelag nötig. Die Fahrbahnin Richtung Berlin, war bereits Sonnabendwieder befahrbar.

Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Kavelstorfhatten am Sonnabend damit begonnen, die beschädigteBetondecke auf der Richtungsfahrbahn nachRostock großflächig abzufräsen. Der Belagsei auf etwa 100 Meter "thermisch zersetzt"gewesen, der Beton durch die starke Hitzeentwicklungregelrecht zerbröselt.

Der am Freitag vermutlich durch einen Sandsturmausgelöste Unfall mit etwa 80 beteiligtenFahrzeugen, acht Toten und 131 Verletztenwar der bislang schwerste Unfall in der GeschichteMecklenburg-Vorpommerns. Ein eingekeilterPkw fing nach Polizeiangaben Feuer, das sichdurch den starken Wind schnell auf weitereFahrzeuge sowie einen mit Kohlenwasserstoffbeladenen Gefahrguttransporter ausbreitete.Der Schaden wird auf mehrere Millionen Eurogeschätzt.

Die Rostocker Staatsanwaltschaft ermitteltzu möglichen Unfallverursachern. Es seienmehrere Pkw zur Begutachtung beschlagnahmtworden, in den kommenden Wochen würden Zeugenvernommen, sagte Staatsanwältin Maureen Wiechmann.Gegen den Landwirt, der das angrenzende Feldvor dem Sturm gepflügt hatte, werde nichtermittelt. Der Sandsturm sei ein Naturereignis,auf das sich die Autofahrer mit angemessenerGeschwindigkeit und einem größeren Sicherheitsabstandeinstellen könnten, sagte Wiechmann.