Protest für "Ehe für alle": Australien: Ben & Jerry's verkauft aus Protest für gleichgeschlechtliche Ehen keine zwei Kugeln der gleichen Sorte

Australien - Gleichgeschlechtliche Ehen sind in einigen Ländern, darunter auch Deutschland und Australien, noch immer nicht erlaubt.

In Australien hat die Eiskette Ben & Jerry’s nun zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen, um auf das Thema aufmerksam zu machen:
Ab sofort dürfen alle australischen Filialen keine zwei Kugeln der gleichen Sorte mehr in einer Waffel verkaufen – denn zwei Menschen gleichen Geschlechts dürfen ja auch nicht heiraten. Das Verbot soll solange aufrecht erhalten bleiben, bis gleichgeschlechtliche Ehe in Australien erlaubt wird.

Ben & Jerry’s ermuntert seine Fans, ihren lokalen Abgeordneten dazu aufzufordern, am 13. Juni, wenn das Parlament über die Frage abstimmen wird, ein Ja für die Ehe für alle zu geben. Laut einer Studie von Crosby/Textor aus dem Jahr 2014 sprechen sich bereits jetzt 72 Prozent der Australier für eine Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe aus.

Die Reaktionen zu der Aktion fallen sehr unterschiedlich aus. Während einige die Idee für „brillant“ halten und begeistert sind, dass eine Firma „Moral über Profit“ setzt , sind andere der Meinung, das Unternehmen solle sich auf Eis statt Politik konzentrieren. „Ein Produkt zu nutzen, um eine Agenda durchzusetzen, ist falsch! Ihr seid Amerikaner, hört auf euch in die Politik anderer Länder einzumischen! Ich kaufe nie wieder Ben & Jerry’s“, schreibt ein Nutzer auf Twitter. Andere wollen ihre Unterstützung hingegen dadurch zeigen, dass sie nun erst recht das Eis kaufen wollen. „Großartige Idee! Normalerweise warte ich, bis es im Sonderangebot ist, aber so lohnt es sich auch, es zum vollen Preis zu kaufen!“ schreibt eine Nutzerin.

Ob die Aktion aus ehrlichem Engagement entstand oder eine ausgeklügelte PR-Masche ist, bleibt offen. Eines hat „Ben & Jerry’s“ aber in jedem Fall erreicht: Aufmerksamkeit für das Thema Ehe für alle.