Ausschreitungen in Flüchtlingslager: Ausschreitungen in Flüchtlingslager: Ein Toter und viele Verletzte

Sydney - Bei Ausschreitungen in einem australischen Flüchtlingslager in Papua-Neuguinea ist ein Asylbewerber getötet worden. Mindestens 77 weitere seien verletzt worden, sagte Einwanderungsminister Scott Morrison am Dienstag in der nordaustralischen Stadt Darwin. Einer der Verletzten sei am Kopf getroffen worden und befinde sich in einem kritischen Zustand. Zu den Zusammenstößen kam es nach Behördenangaben, als die Gefangenen aus dem Lager auf der Insel Manus ausbrechen wollten. Vertreter der Flüchtlinge erklärten dagegen, Dorfbewohner und Polizisten hätten die Einrichtung gestürmt und die Asylbewerber angegriffen.

Immer wieder versuchen Flüchtlinge, in Booten nach Australien zu gelangen. Werden sie aufgegriffen, müssen sie etwa auf Manus in Papua-Neuguinea auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten. Der verarmte Staat wurde 1975 von Australien unabhängig. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsgruppen haben das Vorgehen gegen die Flüchtlinge als illegal und unmenschlich kritisiert.

Bereits am Sonntag gelang es auf Manus 35 Flüchtlingen, kurzzeitig aus dem Lager auszubrechen. 19 Menschen wurden verletzt. Im Januar hatten Asylbewerber auf der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel mit einem Hungerstreik gegen ihre Behandlung protestiert. Dazu nähten sie sich ihre Lippen zusammen. (rtr)