Angriff in Straßenbahn Attacke in Erfurter Straßenbahn: Staatsschutz ermittelt
Nach einem Angriff auf einen 24-Jährigen in Erfurt ermittelt der Staatsschutz. Der Vorfall wird als politisch motivierte Straftat eingestuft. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise.

Erfurt - Im Fall des mutmaßlich antisemitischen Angriffs auf einen 24-Jährigen in einer Erfurter Straßenbahn am Freitag ermittelt der Staatsschutz der Kriminalpolizeidirektion Erfurt. Weil eine sichtbar getragene Kette mit einem Davidstern den Unbekannten nach Auskunft des Opfers zu der Attacke motiviert haben soll, werde der Vorfall als politisch motivierte Straftat eingestuft, so ein Sprecher weiter. Ermittelt werde außerdem wegen Körperverletzung und Bedrohung.
Der 24-Jährige hat bei dem Angriff leichte Verletzungen davongetragen und über Schmerzen im Oberkörperbereich geklagt. Er war am Freitagmorgen kurz nach 6.35 Uhr in der Straßenbahnlinie 3 Richtung Europaplatz in der Landeshauptstadt von einem Unbekannten attackiert worden. Dieser habe versucht, den Mann aus der Bahn zu ziehen und ihn mehrfach gegen die Körperseite getreten. Der Täter habe dann die Straßenbahn verlassen. Als der Angegriffene wenig später ebenfalls ausstieg, trafen beide wieder aufeinander, so die Polizei weiter. Der Angreifer bedrohte den 24-Jährigen erneut und flüchtete.
Die Polizei sucht nach dem Täter und bittet auch um Hinweise von Zeugen. Die Thüringer Staatskanzlei äußerte sich noch am Freitag. „Die Landesregierung verurteilt den offensichtlich antisemitisch motivierten Angriff auf einen jungen Mann in Erfurt am heutigen Morgen auf das Schärfste“, hieß es in einer Mitteilung.