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Archäologie und Ernährung Archäologie und Ernährung: Nicht mehr essbar: Hirse-Nudeln aus der Jungsteinzeit

12.10.2005, 18:04
Die mit 4000 Jahren ältesten Nudeln der Welt haben Forscher am Gelben Fluss in China entdeckt. Dies sei ein weiterer Hinweis dafür, dass Nudeln weder in Italien noch in Arabien entwickelt wurden, berichten Forsche in der Fachzeitschrift «Nature». (Foto: dpa)
Die mit 4000 Jahren ältesten Nudeln der Welt haben Forscher am Gelben Fluss in China entdeckt. Dies sei ein weiterer Hinweis dafür, dass Nudeln weder in Italien noch in Arabien entwickelt wurden, berichten Forsche in der Fachzeitschrift «Nature». (Foto: dpa) Kbk teo e. minoux et al.

Peking/London/dpa. - Die mit 4000 Jahren ältesten Nudeln der Welt haben Forscher am Gelben Fluss in China entdeckt. Dies sei ein weiterer Hinweis dafür, dass Nudeln weder in Italien noch in Arabien entwickelt wurden, berichtet ein chinesisch-britisches Forscherteamim Fachjournal «Nature» (Bd. 437, S. 967) von diesem Donnerstag. Die Hirse-Nudeln aus der Jungsteinzeit seien gelb und mehr als 50 Zentimeter lang gewesen. Ihr Durchmesser habe 0,3 Zentimeterbetragen. In mehreren Teilen der Erde sind Nudelgerichte seitmindestens 2000 Jahren bekannt. Die meisten werden heute jedoch mit Weizen hergestellt.

Die Mahlzeit erinnere an heute noch per Hand gefertigte,traditionelle La-Mian-Nudeln, schreibt das Team um Tung-Sheng Liu von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Die Ausgrabungsstätte Lajia am Gelben Fluss im Nordosten Chinas wird seit 1999 untersucht. Die alte Schale mit Nudeln lag in einer drei Meter dicken Erdschicht vergraben. Die Forscher nehmen an, dass ein Erdbeben oder eine katastrophale Flut die Siedlung vor 4000 Jahren zerstört haben könnte. Wahrscheinlich sei Hirse das erste angebaute Getreide in dieser Region gewesen.