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Koloss im Kleingarten Am Ufer der Oder steht seit Jahrzehnten ein Riese, der Touristen Rätsel aufgibt

Kurz vor Kriegsende begann der Bau des Kraftwerks Vogelsang. Das gewaltige Vorhaben wurde nie fertiggestellt, die Ruine aber steht bis heute unübersehbar für jeden Touristen auf der Oder und dem Oder-Neiße-Radweg am Flussufer nahe Eisenhüttenstadt.

Von Steffen Könau Aktualisiert: 21.11.2021, 11:07
Zwischen einer Kleingartenanlage und dem Oder-Neiße-Radwanderweg ragt die Ruine des Kraftwerks Vogelsang bei Eisenhüttenstadt 100 Meter hoch auf.
Zwischen einer Kleingartenanlage und dem Oder-Neiße-Radwanderweg ragt die Ruine des Kraftwerks Vogelsang bei Eisenhüttenstadt 100 Meter hoch auf. Steffen Könau

Eisenhüttenstadt/MZ - Aus dem klaffenden Loch im Schornstein auf 20 Metern Höhe spreizen sich rostige Armierungseisen, die vom letzten Kapitel eines großen Industrievorhabens erzählen. Im Winter 1945 traf ein Geschoss aus einem sowjetischen Geschütz die 100 Meter hoch aufragende Esse des Kraftwerks Vogelsang direkt am Westufer der Oder. Wenig später setzte die Rote Armee über den zugefrorenen Fluss und besetzte das Gelände eines Bauwerks, das Teil eines umfassenden Industrialisierungs- und Rüstungsprojektes gewesen war.