Ansichtssache Ältester VW Käfer der Welt erhält neue TÜV-Plakette
Eigentlich sollte es den 1937 in Wolfsburg gebauten Wagen gar nicht mehr geben.

Ganz objektiv gesehen ist dieser Wagen lebensgefährlich – was sich schon an den unter Schraubern als „Selbstmördertüren“ bekannten Ein- und Ausgängen des Autos zeigt: Hinten angeschlagen, öffnen sie sich nach vorne. Und weil es auch keine Sicherheitsgurte hat, soll es bei ähnlichen Fahrzeugen gerade deshalb zu tragischen Todesfällen gekommen sein. Bremsen sind allenfalls in homöopathischen Ansätzen vorhanden, und nachts funzelt das Auto schwächer durch die Gegend als jedes Billig-Smartphone mit LED-Lichtchen.
Und doch – oh Wunder: Der gestrenge TÜV-Prüfer hatte nichts zu meckern. Absolut mängelfrei, Plakette erteilt!
Offiziell hat keiner überlebt
Das Auto ist nämlich 88 Jahre alt und dürfte laut Volkswagenwerk gar nicht mehr existieren: 1937 wurden in Wolfsburg 30 Vorserien-Test-Käfer zusammengeschraubt, um sie dann bei harten Fahrten über Stock und Stein wieder auseinanderfallen zu lassen; offiziell hat kein einziger überlebt.
Bis eine Sammler-Familie aus Hessisch Oldendorf bei Hameln die Überreste eines dieser Prototypen fand und sieben lange Jahre restaurierte. Jetzt ist der weltweit älteste VW Käfer besser als neu – und Totgesagte fahren länger. Besonders, wenn bei der Prüfung nur das funktionieren muss, was vor 88 Jahren Standard war. Jeder moderne Wagen mit dieser Technik wäre ein hoffnungsloser Fall für die Schrottpresse.