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Alligator-Schildkröte Alligator-Schildkröte: "Lotti" aus dem Allgäu bleibt verschwunden

10.09.2013, 13:07
Feuerwehrleute suchen am Ufer des Oggenrieder Weiher in Irsee bei Kaufbeuren (Bayern) die Alligator-Schildkröte Lotti.
Feuerwehrleute suchen am Ufer des Oggenrieder Weiher in Irsee bei Kaufbeuren (Bayern) die Alligator-Schildkröte Lotti. dpa Lizenz

Irsee/dpa - Die Alligator-Schildkröte Lotti, die vor einigen Wochen angeblich einem kleinen Jungen an einem Weiher im Allgäu schwere Bisswunden beigebracht haben soll, bleibt verschwunden. Nach fieberhafter, aber vergeblicher Suche soll jetzt der Oggenrieder Weiher wieder aufgestaut werden. Andreas Lieb, Bürgermeister von Irsee, hat die Hoffnung aber nicht aufgegeben, das Tier noch zu finden. Experten vermuten, dass hinter dem Angriff tatsächlich eine Alligator-Schildkröte steckt. Und eine Frau hat das Tier angeblich beim Baden gesehen.

Zuletzt hatte die Suche mit Stangen und einem Spezialrechen am abgelassenen Weiher zu keinem Erfolg geführt. Etwa eine Woche dauere es, bis er wieder mit Wasser gefüllt ist, sagte Lieb. Dann soll der Weiher zum Baden freigegeben werden - auf eigene Gefahr. „Was sollen wir machen? Wir können es den Leuten nicht verbieten.“ Mit entsprechenden Schildern will die Gemeinde vor der angeblichen Schildkröte warnen.

Vor fünf Wochen war ein achtjähriger Junge an dem Weiher schwer am Fuß verletzt worden. Zweimal wurde seine Achillessehne durchtrennt. Experten sagten damals, dass es sich um den Biss einer Alligator-Schildkröte handeln könnte, die normalerweise in Nord- und Mittelamerika beheimatet ist. Seitdem wird fieberhaft nach dem Tier gesucht.

Lieb hofft dennoch, noch fündig zu werden. „Wir haben vermutlich den Bau gefunden“, sagte er. Auf der Südwestseite des Weihers gebe es zwei Eingänge zu einer tiefen Höhle und einem verzweigten Labyrinth. Muscheln, die Jugendliche dort abends extra für Lotti ausgelegt hatten, seien am nächsten Morgen aufgebissen gewesen. „Jetzt konzentrieren wir uns auf diese Höhle.“ Mit einer Spezialkamera soll sie demnächst durchsucht werden. Um das Tier einzufangen, sollen Reusen - schwimmende Fangkäfige - zum Einsatz kommen.

Nach Angaben des Bürgermeisters gibt es inzwischen eine exakte Beschreibung von Lotti. Eine Frau will das Tier drei Tage nach dem Unfall gesehen haben. Als sie frühmorgens beim Baden war, soll die Schildkröte wenige Meter neben ihr geschwommen sein. Lieb hält die Frau und ihre Angaben für glaubwürdig. „Alle Beteiligten sind sich sicher, dass es Lotti gibt. Und wir werden sie finden.“

Bäckerin Gudrun Koneberg nimmt in einer Bäckerei in Irsee bei Kaufbeuren (Bayern) frisch gebackene Lotti-Schildkröten aus Laugenteig aus dem Ofen.
Bäckerin Gudrun Koneberg nimmt in einer Bäckerei in Irsee bei Kaufbeuren (Bayern) frisch gebackene Lotti-Schildkröten aus Laugenteig aus dem Ofen.
dpa Lizenz