Ansichtssache Alle ICE-Passagiere rausgeworfen
Zugbegleiter wollten einfach „ein Zeichen setzen“.

„Alle raus hier!“ O.K., ein bisschen freundlicher hat es der Zugführer im ICE 886 von München nach Hamburg bei seiner Lautsprecherdurchsage zwar formuliert und sogar um Entschuldigung gebeten. Aber es kam aufs Gleiche raus: Alle Fahrgäste mussten in Nürnberg den Zug verlassen.
Dabei hat keinerlei Gefahr gedroht. „Aber wir als Zugbegleiter wollen ein Zeichen setzen“, verkündete der Chef den verdutzten Passagieren. Einige vermuteten eine versteckte Kamera für „Verstehen Sie Spaß?“. Doch Spaß verstanden die Bahnmitarbeiter nicht: Höflich, aber bestimmt wiesen sie ihnen die Tür – und wer nicht freiwillig gehe, müsse mit Konsequenzen rechnen.
Die gab’s trotzdem für alle: Mindestens eine Stunde mussten die ICE-Gestrandeten auf dem Nürnberger Hauptbahnhof zubringen, ehe sie völlig überfüllte Anschlusszüge besteigen konnten.
Und welches Zeichen wollten die Begleiter setzen? „Der Zug ist uns zu dreckig, um damit weiterzufahren“, lautete die Rauswurf-Begründung. Betroffene indes posteten wenig später Fotos eines im Gegensatz dazu ziemlich ordentlich wirkenden ICE. Schmutzig könnte es erst noch werden: Anwälte sind schon eingeschaltet ...