AKW Fukushima AKW Fukushima: Partielle Kernschmelze in Reaktor 3?
Tokio/dpa. - Radioaktiv belastetes Wasser hat am Freitag auch dieArbeiten an den Reaktoren 1 und 2 im japanischen AtomkraftwerkFukushima Eins gestoppt. Die Arbeiten der Notfall-Helfer musstenunterbrochen werden, nachdem Wasser mit hoher Radioaktivität gefundenwurde, berichteten die Nachrichtenagenturen Kyodo und Jiji Press amFreitagnachmittag (Ortszeit). Zuvor hatte sich schon die Lage anReaktor drei verschärft.
Das strahlende Wasser sei im Untergeschoss der Turbinenräume anden Meilern 1 und 2 gefunden worden. Solche Funde hatte es am Vortagauch bei Reaktor 3 gegeben. Wie stark die Radioaktivität sei, werdenoch geprüft. Auch woher das radioaktive Wasser genau kommt, istbisher unklar.
Am Donnerstag waren zwei Arbeiter ins Krankenhaus gekommen,nachdem sie in stark radioaktiv belastetes Wasser getreten waren.Nach Angaben der Betreiberfirma Tepco hatte das Wasser eineRadioaktivität von 3,9 Millionen Becquerel pro Kubikzentimeter -10 000 Mal so viel wie üblich bei Wasser im Turbinengebäude desSiedewasserreaktors.
Vermutlich seien der Reaktorbehälter an Meiler 3 oder dasAbklingbecken für abgebrannte Kernbrennstäbe beschädigt, berichteteTepco. Hidehiko Nishiyama von der Atomaufsichtsbehörde NISA fügte an,das Wasser in dieser Anlage komme wahrscheinlich eher vom Kern desReaktors 3. Einen Beweis für die Beschädigung des Behälters gebe esaber noch nicht.
An Reaktor 5 ist nach Angaben von Tepco das reguläre Kühlsysteminzwischen wieder repariert. Die defekte Pumpe sei ausgetauschtworden, die Kühlung laufe wieder. Insgesamt hat die Anlage FukushimaEins sechs Reaktoren.
Das AKW wurde bei dem Erdbeben vom 11. März beschädigt. Die Zahlder Opfer nach dem schweren Beben und dem Tsunami hat nachMedienberichten inzwischen die Marke von 10 000 Toten überschritten.
