1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Absturz in Ägypten: Absturz in Ägypten: Hinweise auf Bombe im Laderaum des abgestürzten Airbus

Absturz in Ägypten Absturz in Ägypten: Hinweise auf Bombe im Laderaum des abgestürzten Airbus

06.11.2015, 09:07
Ägyptische Soldaten untersuchen das Gepäck der abgestürzten Maschine.
Ägyptische Soldaten untersuchen das Gepäck der abgestürzten Maschine. AP Lizenz

London - Die britische Regierung hat nach einem Bericht der BBC Hinweise darauf erhalten, dass eine Bombe im Frachtraum des abgestürzten russischen Passagierflugzeugs war. Die Informationen stützten sich auf abgehörte Gespräche von Milizen auf der Sinai-Halbinsel, berichtete der Sender am Freitag. Eine Quelle dafür nannte die BBC nicht. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf dem Sinai hatte behauptet, für den Absturz vergangenen Samstag mit 224 Toten verantwortlich zu sein.

Die britische Regierung hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sie einen Bombenanschlag als Ursache des Absturzes für wahrscheinlich halte. Ein Sprengkörper an Bord sei eine „signifikante Möglichkeit“, sagte der britische Außenminister Philip Hammond am Mittwochabend in London. Auch in den USA verdichteten sich offenbar solche Hinweise. „Es gibt ein eindeutiges Gefühl, dass es ein Sprengkörper war, der im Gepäck oder anderswo im Flugzeug versteckt wurde“, zitierte CNN einen namentlich nicht genannten Vertreter der US-Regierung. In Ägypten werden derzeit die Flugschreiber ausgewertet. Nach dem Start in Scharm el Scheich war am Samstag der Airbus A321 der sibirischen Firma Kolavia über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. 224 Menschen kamen ums Leben. Die Unglücksursache war bisher unklar. Es ist das schwerste Unglück in der Geschichte der russischen Luftfahrt.

Britische Touristen dürfen nur mit Handgepäck fliegen

Der Großteil der im ägyptischen Scharm el Scheich gestrandeten britischen Touristen kann voraussichtlich am Freitag in die Heimat zurückkehren. Mehrere Flugzeuge würden in den Badeort am Roten Meer fliegen, um sie abzuholen, sagte Verkehrsminister Patrick McLoughlin der BBC. Deutlich über 20 Flüge seien geplant. Die Urlauber müssen zunächst ihr Gepäck zurücklassen und dürfen nur Handgepäck mitnehmen. Wann der Rücktransport beginnen sollte, war zunächst noch unklar. Das Gepäck soll nachgeliefert werden.

Großbritannien hatte am Mittwochabend die Flugverbindungen zwischen Großbritannien und Scharm el Scheich aus Angst vor Terroranschlägen gestoppt. Die Regierung vermutet, dass Terroristen eine Bombe an Bord des über dem Sinai abgestürzten russische Urlaubsfliegers geschmuggelt hatten. Dies sei „sehr wahrscheinlich“, sagte McLoughlin am Freitag dem Sender Sky News. „Wir warten natürlich auf eine endgültige Bestätigung dafür, aber wir hielten es für richtig, auf Basis der uns vorliegenden Informationen zu handeln, und wir haben gehandelt.“ (dpa)